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Ziegelbergstraße – Pompejanum

Die Ziegelbergstraße ist die Verlängerung der Pompejanumstraße in westlicher Richtung. Sie verläuft südlich parallel zur Hanauer Straße und endet am Schlotfegergrund. Unterhalb der beidseitig locker mit einzelnen Villen bebauten Straße fließt der Main. Diese landschaftlich herausragende Lage zeichnet die Straße besonders aus. Der Ausbau der Ziegelbergstraße kann als Folge der Errichtung des Pompejanums (1840–1848) angesehen werden. Da der Bereich zwischen Hanauer Straße und dem südlich zum Mainufer abfallenden Gelände auf dem Urkataster von 1845 nach den hier vorherrschenden, zu Ziegelsteinen verarbeiteten Erden als „Ziegelberg“ bezeichnet wurde, ist die Benennung des Straßenzuges naheliegend.

Ziegelbergstraße 1 – Parkanlage

Die Parkanlage zwischen Schloss Johannisburg und Pompejanum auf dem Terrassenplateau über dem Main entstand Ende des 18. Jh. unter Erzbischof und Kurfürst Friedrich Carl Joseph von Erthal, der den einst das Schloss umgebenden schmalen Grünstreifen zu einem Park im Verlauf des ehem. Stadtgrabens und über der Stadtmauer den Weinlaubengang anlegen ließ. Unter König Ludwig I. von Bayern wurde der Schlossgarten in den 40er Jahren des 19. Jh. erweitert und durch einen Steg über den ehem. Graben eine Verbindung zwischen Schloss Johannisburg und dem zwischen 1840 und 1848 erbauten Pompejanum geschaffen. Um das von Friedrich von Gärtner geplante Gebäude im pompejanischen Stil setzte Hofgärtner Maximilian May die Pläne des bayerischen Gartenintendanten Carl Ludwig Seitz um und versuchte durch Pflanzen des Mittelmeerraumes wie Mandelbäumchen, Feigen und Agaven eine mediterrane Landschaft zu inszinieren. Pinien wurden dabei durch Schwarzkiefern und Zypressen durch Pyramidenpappeln ersetzt. Die südliche Szene wird durch den im Zweiten Weltkrieg zerstörten, aber 1963 wieder angelegten Weinberg am Südhang der Anhöhe vervollkommnet. Die in Erweiterung des Schlossgartens nordwestlich des Pompejanums befindliche „St.-Germain-Terrasse“ wurde nach der Aschaffenburger Partnerstadt Saint-Germain-en-Laye benannt. Hier wurden 1964 vier barocke Gartenfiguren aufgestellt, die von dem damaligen Museumsdirektor Dr. Ernst Schneider aus dem Bamberger Kunsthandel erworben worden waren. Die vier barocken Kopien antiker Statuen aus der griechisch-römischen Mythologie waren neben zwei weiteren um 1760 für den Garten von Schloss Thürnhofen (Feuchtwangen) erworben worden. Dargestellt sind Silen mit Dionysosknaben, Fortuna, Hermes und ein Flöte spielender Satyr. Die Figuren sind aus Schilfsandstein gefertigt und wurden bei der letzten Restaurierung 1997/98 mit einer marmorähnlichen, weißen Oberfläche versehen.

Ziegelbergstraße 1 – Pompejanum

Das Pompejanum ist eine idealisierte Nachbildung des beim Ausbruch des Vesuvs in Pompeji im Jahr 79 n. Chr. verschütteten „Hauses der Dioskuren“ oder auch „Hauses des Castor und Pollux“ (nach den im Eingangsbereich aufgefundenen Wandmalereien). Die Nachbildung wurde auf Wunsch des antikenbegeisterten Königs Ludwig I. von Bayern ab 1840 nach Plänen des Architekten Friedrich von Gärtner (1791–1847) auf den Höhen des Ziegelberges oberhalb des Mains errichtet. Die Ausführung des Baus überwachte vor Ort Karl Ludwig Louis (1793–1854), Professor für Bauwesen am Aschaffenburger Forstinstitut. Das fac similie im wörtliche Sinne von „etwas Ähnliches machen“ sollte nicht zu Wohnzwecken, sondern als Besichtigungsobjekt für interessierte Besucher dienen, die auf diese Weise in Aschaffenburg sehen konnten, was in Pompeji schon im 19. Jh. nicht mehr vollständig erlebbar war: die Anordnung und Gestaltung der Innenräume eines römischen Wohnhauses. Entstanden aus der verbreiteten Antikenbegeisterung des 19. Jh., erfüllt das Pompejanum auch heute noch diese Funktion. Jedoch ist es neben dem Imitat einer römischen Villa des 1. Jh. n. Chr. vor allem ein Kunstprodukt des 19. Jh. Die Entstehungszeit ist am Stil des Gebäudes deutlich ablesbar.

Den Grundstein für den zunächst als „Pompejanisches Haus“ bezeichneten Bau legte König Ludwig I. am 10. Juni 1843 selbst. Während der Bauzeit unternahmen Gärtner und Louis 1844 noch eine gemeinsame Reise nach Pompeji, um Details für die Gestaltung der Innenräume zu studieren. Auf ihrer Reise wurden sie begleitet von dem Maler Joseph Schlotthauer (1789–1869), Professor an der Münchner Akademie, dem die Gestaltung der Außenfassade oblag. Diese wurde nach Fertigstellung des Rohbaus ab 1845 bis 1847 ausgeführt. Etwa zur gleichen Zeit arbeiteten Steinmetzen und Bildhauer an den Ziergesimsen, Profilen und Kapitellen der Außenfassade, unter ihnen Joseph Hautmann, Anselm Sickinger und der Darmstädter Hofbildhauer Johann Baptist Scholl. Zwischen 1847 und 1849 erhielten die Innenräume ihre Putze, die den Hintergrund für die Malereien bildeten. Die außergewöhnliche Farbintensität kam dadurch zustande, dass die Farbe nicht aufgetragen, sondern der Putz eingefärbt wurde. Er wurde in mehreren Schichten aufgebracht, denen immer feiner gemahlenes kristallines Gestein beigegeben wurde. Nachdem die Oberflächen geglättet und poliert worden waren, entstand durch die Lichtreflexe der Gesteinskristalle ein Tiefenglanzeffekt. Im Sommeratrium hingegen wurde der in der Antike unbekannte Stuckmarmor zur Wandgestaltung als Ersatz von echtem Marmor verwendet. Nach dem Tod Gärtners 1847 wurde der Bau von seinem Schüler und Mitarbeiter, dem Architekten Friedrich Andreas Klumpp (1811–1885), bis zu seiner Fertigstellung 1848 begleitet. Letztlich erfolgte von 1848 bis 1850 die Ausmalung der Räume nach den von Gärtner vorbereiteten Entwürfen. Joseph Schwarzmann und seine Mitarbeiter fertigten die architektonischen und dekorativen Malereien, während die figürlichen Einzelbilder von Christoph Nilson geschaffen wurden. Als Vorlage dienten ihm neben Kupferstichen in erster Linie Kopien pompejanischer Wandbilder, die der römische Maler Carlo Ruspi im Auftrag Martin von Wagners (1777–1858) 1846 in Pompeji und im Museum von Neapel angefertigt hatte. Für die Gestaltung der Böden sollten ursprünglich einfache antike Fußbodenmosaike gekauft werden. Als sich dies als zu teuer erwies, wurde eigens der Steinmetz Giovanni Battista Chiochetti nach Rom geschickt, um eine Ausbildung bei einem Mosaikbildner namens Rinaldi zu absolvieren. Neben Chiochetti waren zwischen 1843 und 1847 weitere Arbeiter mit dem Legen der Mosaikfußböden beschäftigt.

Wilhelm Hopfgartner, der in Rom eine Erzgießerei betrieb, fertigte, nachdem er unter den Funden im Museum von Neapel nach geeigneten Vorbildern gesucht hatte, die Brunnenfigur des laufenden Knaben für das Impluvium und einige Leuchterständer, Gefäße und Küchengeräte als antike Bronzerepliken an. Außerdem wurden für die Ausstattung des Pompejanums sechs original antike Amphoren gekauft. Für die Möblierung der Räume hatte Martin von Wagner, Kunstagent Ludwigs I. und Freund von Gärtner, ein Konzept erstellt, welches allerdings – laut Einschätzung Wagners – unzureichend sei, da es nur wenig Kenntnisse über die Wohnkultur in der Antike gäbe. Die angefertigten Pläne für die Möblierung des Pompejanum wurden letztlich nie ausgeführt, sodass das Pompejanum im Innern unvollendet blieb, obwohl das Gebäude fertiggestellt war und von Zeitgenossen bewundert und gelobt wurde. Bereits wenige Jahre nach Fertigstellung des Gebäudes traten schwerwiegende Schäden durch Kälte und Feuchtigkeit an den Wandmalereien auf, obwohl entsprechend dem Klima am Untermain das Impluvium überdacht und die Fenster mit Glasscheiben versehen worden waren. 1887 führte der Münchner Historienmaler August Spieß im Auftrag des „Königlichen Oberst Hofmeisterstabs“ Untersuchungen durch und kam in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass 50 Einzelbilder restauriert werden müssen, 32 davon seien ganz neu herzustellen. Spieß zog sich später von den Restaurierungsarbeiten zurück, stattdessen übernahm der Kunstmaler Adalbert Hock die Aufgabe, mit dem er sich ein geregeltes Einkommen sicherte. Er arbeitete zwischen 1894 und 1934 im Pompejanum und war somit über einen Zeitraum von 40 Jahren mit Ausbesserungs- und Nachmalarbeiten bis hin zu Neuschöpfungen beschäftigt. Unterstützt wurde er von seinem Vater Heinrich Hock (1839–1908) sowie nach dessen Tod von seinem Bruder Ernst Hock (1873–1935). Zusätzlich war er von einem großen Stab nicht einzeln genannter Helfer umgeben. Während sein Vorbild einer Naturkatastrophe zum Opfer fiel, wurde das Pompejanum in der Endphase des Zweiten Weltkrieges von Bomben schwer getroffen und dabei im Kern zerstört. Decken und Wände stürzten ein, die Malereien wurden vernichtet. Weitere Schäden entstanden an der mainseitigen Südfassade durch Granatbeschuss. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen zwischen 1945 und 1947 wurde das Haus ab 1960 in mehreren Phasen instand gesetzt und restauriert. Seit 1994 sind im Erdgeschoss Kunstwerke der Münchner Staatlichen Antikensammlung und Glyptothek ausgestellt. Die Räume des Obergeschosses sind für Besucher seit 2002 zugänglich.

Der Grundriss des Pompejanums entspricht dem des „Hauses des Castor und Pollux“, welches Friedrich von Gärtner anlässlich mehrerer Italienreisen in Pompeji eingehend studiert hatte. Um zwei Innenhöfe (Atrium und Peristylium) sind die nach außen nahezu fensterlosen Räume angeordnet. Sie werden vom Innenhof belichtet. Im östlichen Bereich befinden sich die Empfangs- und Gästezimmer mit Sklavenräumen, die um das Atrium angeordnet sind, in dessen Mitte sich das Impluvium, ein Regensammelbecken mit Springbrunnen befindet. Dass dem Innenhof, im Gegensatz zum pompejanischen Vorbild, ein Glasdach aufgesetzt wurde, ist dem nördlichen Klima geschuldet. Das sog. Tablinum bildet als Empfangszimmer des Hausherrn die Verbindung zum nördlichen Teil, dem privaten Bereich des Hauses. Hier liegt der zweite Säulengang, das Peristylum, der sich zu einem als Garten angelegten Innenhof (Viridarium) öffnet. Dieser wird von Sommerspeisezimmer (Sommertriclinium) und Küche (Culina) flankiert. Der nördliche Teil verfügt über ein Obergeschoss, das ursprünglich nur über die südlich angefügte Außentreppe zu erreichen war. Heute befindet sich im Innern des Gebäudes ein Treppenhaus. Die Obergeschossräume des römischen Wohnhauses in Pompeji waren weitestgehend eingefallen, man interpretierte sie als die Wohn- und Schlafräume und richtete dementsprechend das Obergeschoss im Pompejanum ein. Auf das 2. Obergeschoss ist das sog. Königszimmer aufgesetzt worden, für das es in Pompeji kein Vorbild gibt. Dass das Pompejanum keine getreue Kopie ist, sondern vielmehr eine Art Idealtypus eines römischen Stadthauses, zeigt sich an der Außentreppe mit Säulenvorbau an der Südseite des Gebäudes. Diese Zufügung Gärtners ist der frei stehenden Lage des Pompejanums über dem Main geschuldet. Unter dem Gebäude befindet sich ein Keller. Die Nutzung des Gebäudes als Museum erforderte kleinere Veränderungen wie die Verglasung des ursprünglich offenen Peristyls, einen Windfang sowie Kassen- und Toilettenräume.

Ein erhaltener Bauplan aus dem Jahr 1869 zeigt ein kleines Gebäude mit einem Pultdach. Er ist mit „Errichtung eines Wachthauses am Pompejanum’schen Hausbau in Aschaffenburg“ überschrieben. Das kleine Wachthaus erhob sich eingeschossig über quadratischem Grundriss und verfügte gerade einmal über zwei Fenster, eine schmale Tür und einen Kamin. Die nördliche Rückwand war in die bestehende Grundstücksmauer integriert. Davor verlief ein Weg, die Flächen neben dem Gebäude sind mit „Rasen-Anlage“ bezeichnet. Unterzeichnet ist der Plan von Hoftechniker B. J. Hofmann. Das kleine Wachthaus wurde 1883 erweitert. Der quadratische Bau erhielt in westlicher Richtung einen eineinhalbgeschossigen Anbau mit einem flach geneigten Satteldach und einem runden Fenster im Giebelfeld. Daran schloss sich weiter in westlicher Richtung ein eingeschossiger, längsrechteckiger Anbau an, der ebenfalls ein flaches Satteldach trägt. Der verputzte Massivbau ist nur durch ein Gesims leicht akzentuiert und ansonsten schmucklos. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Wächterhaus beim Angriff auf die Stadt am 21. November 1944 durch Bomben beschädigt. Noch 1945 erfolgte die Bauerlaubnis zur Erneuerung zersprengter Mauer- und Zwischenwände, zur Auswechslung zerstörter Holzteile sowie zur Erneuerung und Ergänzung von Türen und Fenstern, des Putzes und der Dachrinnen. 1985 wurde das Dienstgebäude leicht umgebaut und erweitert. Dabei blieb der älteste Kern des Gebäudes unberührt, nur der westliche Anbau wurde verbreitert.

Ziegelbergstraße 2

1899 zeichnete der Baumeister und Bauunternehmer Johann Scheuermann den Plan zum Neubau einer Villa für Direktor Valentin Stenger. Der kolorierte Plan zeigt einen Ziegelbau mit Sandsteingliederungen, einem hohen Walmdach sowie Zierelementen aus Holz. Die Villa wurde 1900 fertiggestellt und mit einer Einfriedung aus Sandsteinstützen und gusseisernen Gittern umgeben. Das vielgliedrige Gebäude ist vollständig unterkellert. Im Erdgeschoss waren die Küche sowie das Empfangs- und das Speisezimmer vorgesehen, während sich die Privaträume wie Schlaf- und Badezimmer im Obergeschoss befanden. Mit Anschluss an die städtische Kanalisation wurden 1963 sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss Badezimmer eingerichtet, sodass in beiden Etagen eine separate Wohnung entstand. Gleichzeitig wurde die bauzeitliche Veranda aufgestockt, um auch im Obergeschoss einen Wintergarten zu erhalten. Der neue Anbau ist deutlich als Neubau zu erkennen, da er nicht in historistischem Stil, sondern in der Formensprache der Nachkriegsmoderne ausgeführt wurde. Die Flächen zwischen und über den Fenstern des Erd- und des Obergeschosses sind mit farbigen Putzreliefs des fränkischen Künstlers Alois Bergmann-Franken versehen. Die Villa zeigt sich heute in fast unveränderter Form, obgleich im Zweiten Weltkrieg am 21. November 1944 Schäden an Dach, Wänden, Türen und Fenstern durch Luftdruck entstanden. Das Gebäude steht am Beginn der Ziegelbergstraße, an der Stelle, wo die Pompejanumstraße einen leichten Bogen nimmt. Durch diese etwas exponierte Lage kommt dem Bau eine besondere städtebauliche Bedeutung zu. Das zweigeschossige Gebäude ist durch die Vielgliedrigkeit und die interessante Dachlandschaft bemerkenswert. Die zur Ziegelbergstraße gerichtete Fassade betont ein vorspringender Risalit mit Zierfachwerkgiebel. Daneben befindet sich im Obergeschoss ein hölzerner Balkon, der durch das weit vorgezogene Dach überdacht ist. An der Ecke von Ziegelberg- und Pompejanumstraße ist die Villa durch einen ganz aus rotem Sandstein gefertigten Eckerkerturm mit Zwiebelhaube akzentuiert. An der Fassade zur Pompejanumstraße wiederholt sich das Motiv des Risalits mit Zierfachwerkgiebel. Die Fenster haben unterschiedliche Formate und sind jeweils mit Rahmungen aus rotem Sandstein hervorgehoben. Auch die Gebäudekanten sind aus rotem Sandstein gefertigt. Zwischen Erd- und Obergeschoss verläuft ein profiliertes Sandsteingesims. Der Baumeister entschied sich bei der Gestaltung für die Formensprache der Neurenaissance. Daneben erinnern das große, weit überstehende Dach und die Holzelemente an den Schweizer Landhausstil.

Ziegelbergstraße 4

Der Bauunternehmer Caspar Schmelzer plante 1900 den Neubau einer Villa für den Privatier Heinz Valt. Dahlem. Die Zeichnung zeigt einen vielgliedrigen Baukörper mit Risalit, Türmchen und reich verziertem Treppengiebel im Stil der Neurenaissance. Der heutige Bau entspricht nicht mehr ganz der geplanten Villa, da diese beim Angriff am 21. November 1944 Schäden am gesamten Gebäude erlitten hatte und man sich für einen vereinfachten Wiederaufbau entschied, wie der „Plan über Behebung der Kriegsschäden am Anwesen Ziegelbergstraße 4“ von 1946 dokumentiert. So wurde der Treppengiebel als einfacher Dreiecksgiebel wieder aufgerichtet, die Dachgaube mit einer schlichten Verdachung versehen und das Türmchen statt mit einer Welschen Haube mit einem Spitzhelm abgeschlossen. Das Ausmaß der durch den Zweiten Weltkrieg am Gebäude verursachten Schäden lässt sich somit heute noch ablesen. Dennoch hat das Gebäude seinen Villencharakter behalten und entspricht in der äußeren Erscheinung dem Entwurf der Jahrhundertwende. Die zweigeschossige Villa wurde in der ortstypischen Ziegelbauweise mit reichen Sandsteinverzierungen errichtet. Das Erdgeschoss besteht gänzlich aus roten Sandsteinquadern. Hohe Fenster mit Stichbogenabschlüssen prägen die Fassade. Die Fenster des Obergeschosses sind etwas kleiner und mit einem geraden Sturz versehen. Zusätzlich sind die Brüstungsfelder mit Blendmaßwerk verziert. Auf der rechten Seite befindet sich der überdachte Eingang mit darüberliegender Loggia. Dahinter schließt sich der Turm an, in dem sich der Treppenaufgang befindet. 1924 wurde ein Geräteschuppen für das Anwesen geplant und erbaut, 1989 die Dacheindeckung erneuert und 1998 im rückwärtigen Bereich der Villa ein Wintergarten errichtet.

Quelle:

Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 204-207.

Kommentare

  1. Zu Ziegelbergstraße 2: Der Künstler, der den Anbau gestaltet hat ist schon von der Ausführungstechnik her nicht Alois Bergmann-Franken sondern Siegfried Rischar. An der Südwand ist rechts unten, wenn auch übermalt, seine Signatur als Relief erkennbar.
    In der Literatur gab es einen Hinweis auf ein Werk von Alois Bergmann-Franken in der Ziegelbergstraße, das die Autorin auf die Hausnummer 2 anstelle auf ein Mosaik bei der Hausnummer 9 bezogen hat.

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