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Nebensteingasse

Sie verbindet in nordsüdlicher Richtung die Treib- mit der Steingasse. Im Stadtplan von 1809 wird die Gasse noch als „Kleine Steingasse“ und die heutige Steingasse zur Unterscheidung als „Große Steingasse“ bezeichnet. Die Gasse ist wahrscheinlich im Zusammenhang mit der ersten Stadterweiterung in Richtung Norden jenseits der Stadtbefestigung am Landing entstanden und war Andienungsweg für die Anwesen der Herstallstraße. Die heute eher breite Verbindungsstraße war früher mit Fachwerkbauten eng bebaut.

Nebensteingasse 1

Das heute dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Steingasse/Nebensteingasse setzt sich aus zwei unter einem Eigentümer wohl in der Mitte des 18. Jh. errichteten Häusern zusammen, deren Zweiteilung noch an der zur Steingasse gerichteten Traufe zu erkennen ist. Ursprünglich handelte es sich um zweigeschossige Mansarddachbauten im barocken Stil. 1845 wurde das Mansarddach zu einem Walmdach angehoben und die Mansarde zum 2. Obergeschoss ausgebaut. Das Haus gehörte zwischen 1829 und 1861 dem Schlosser und Zeugschmied Nikolaus Hock, der in dem Anwesen eine Werkstatt einbauen ließ. Bereits 1859 wurde ein Laden zum Verkauf von Eisenwaren eingerichtet. 1862 wurde sein Sohn, Michael Hock, ebenfalls Schlosser, Eigentümer des Hauses, bevor dieser es 1920 an den Warenhausbesitzer Matthias Löwenthal verkaufte. 1934 übernahm Franz Schädlich, der bereits seit 1911 als Geschäftsführer im Eisenwarenhandel tätig war, das Geschäft. Bis heute ist das Haus im Besitz der Familie Schädlich. Doch obwohl das Erdgeschoss aus Geschäftsgründen mehrfach umgestaltet wurde, handelt es sich bei dem Gebäude noch immer um das im 18. Jh. errichtete Bürgerhaus. Über dem modernisierten Ladengeschoss folgen zwei Obergeschosse, von denen das zweite aus konstruktivem, verputztem Fachwerk aufgeführt ist. Die Fenster sind mit einer Holzrahmung versehen. Die Traufe ist mehrfach profiliert. Unter dem Gebäude befindet sich ein aus Bruchsteinen gemauerter Gewölbekeller.

Quelle:

Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 100.

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