Das 3,30 m hohe Kreuz aus rotem Sandstein an dem „Am Krämersgrund“ genannten Verbindungsweg zwischen Schmerlenbacher- und Haibacher Straße erhebt sich auf einem schmalen Sockel. Es trägt keinen Korpus. Der vom Querbalken unterbrochene Längsbalken verjüngt sich leicht nach oben. Am oberen Kreuzende findet sich eine Inschriftentafel mit den Buchstaben I N R I. Auf dem am oberen Rand mit „1681“ bezeichneten Sockel ist eine Relieftafel herausgearbeitet, die mit Muschelverzierungen an den Ecken versehen ist und eine Inschrift trägt, welche auf eine 1833 von dem in Mainz geborenen Advokaten Hermann Joseph Carl Rossmann veranlasste Renovierung hinweist. Das Kreuz wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg an diesen Standort verbracht. Zuvor befand es sich auf dem Grundstück Godelsberg 1. Die Funktion des Kreuzes und sein Aufstellungsgrund sind nicht eindeutig geklärt. Es entstand wohl in romantischer Vorstellung zusammen mit der Kippenburg erst im 19. Jahrhundert.
Quelle:
Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 82-83.
Das o. g. Kreuz befand sich vor seiner Versetzung (auf Wunsch des damaligen Grundeigentümers) auf einer Höhe von 221 m. ü. NN im UTM-Koordinatensystem bei 32U 512572, 5535937. D. h. auf dem heutigen Anwesen Lug ins Land Nr. 9 nahe der rückwärtigen Grundstücksgrenze. Dort stand es wohl ab 1840 an einem von Adam Kipp in diesem Jahr errichteten Verbindungsweg zwischen der Kippenburg (1839) und der späteren (1843 errichteten) Ludwigssäule.
Das Sandsteinkreuz wird mit den angegebenen Daten (1681 und 1833) erwähnt in: Aschaffenburger Zeitung unter dem Datum vom 1. August 1912 unter der Überschrift „Landschaftliche Schmuckstücke“. Demnach hießen die dem Kreuz benachbarten Grundstückseigentümer damals Dr. Meyer und Trockenbrodt, welch letzterer in der Nähe wohl ein hübsches zweigeschossiges Gartenhäuschen sein eigen nannte.
Vor 1833 hat das Kreuz vermutlich nahe der heutigen Kreuzung Schmerlenbacher Straße/Lufthofweg gestanden und wich vermutlich dem Ausbau der Schmerlenbacher Straße. Dort ist jedenfalls in einer Planzeichnung aus der Entstehungszeit der Fasanerie ein Kreuz zwischen zwei Bäumen eingezeichnet, wohingegen es damals bei 32U 512572, 5535937 fehlte.