Einer der schönsten Aussichtspunkte Aschaffenburgs befindet sich gar nicht weit entfernt, auf dem Godelsberg. Hinter der Kippenburg folgt man einem kleinen Weg und da liegen sie vor einem, mächtige Felsbrocken aus Gneis – die Teufelskanzel.
Die Sage erzählt, Luzifer persönlich habe die Felsbrocken verloren, als er hoch oben in der Luft vorbeizog. Oder hat er sie sogar selbst abgeworfen?
Wie auch immer, man hat sie sich zu Nutzen gemacht: Um 1840 schlug man Stufen in den Stein und schon war die schönste Aussichtsplattform Aschaffenburgs entstanden. Es dauerte aber noch 50 Jahre bis der Verschönerungs-Verein Aschaffenburg im Jahre 1892 zur größeren Sicherheit ein Geländer an der Teufelskanzel anbringen ließ.
Von hier hat man einen weiten, unvergleichlichen Blick auf die Stadt, die Mainschleife und die umliegenden Ortschaften. Bei gutem Wetter ist sogar die Silhouette Frankfurts zu sehen.
Doch nicht nur zur Aussicht dient die Teufelskanzel. Denn Kinder lieben es dort herumzuklettern und sich durch die Spalten der Steine zu winden, nicht immer zur Begeisterung der Eltern.
Bildquelle von Bild 4: Wirth, Josef: Aschaffenburg – Ein Sammlung alter Stiche, Lithographien, Zeichnungen und Gemälde, 1948, Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg, Abb. Nr. 47
Der Verschönerungs-Verein Aschaffenburg hat nicht erst im Jahre 1892 zur größeren Sicherheit ein Geländer an der Teufelskanzel anbringen lassen, sondern schon zwischen dem Jahr seiner Gründung 1874 und dem Jahr 1878.
Quelle: Max Beilhack: Durch und um Aschaffenburg Führer zu den Sehenswürdigkeiten…… 1878, S. 37.
Danke für die Korrektur!
Um genauer zu sein:
Der Verschönerungsverein erhielt 1875 einen städtischen Zuschuss von 50 Kreuzern zur Herstellung eines Geländers auf dem Godelsberg.
Quelle:
SSAA: Renteirechnungen 1875 Titel VI Auf öffentliche Einrichtungen und Anstalten. Capitel 8 Auf Ortsverschönerung. Belege Nrn. 1312 und 1314.