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Der Schriftsteller Theodor Storm und seine Verbindungen nach Aschaffenburg

Bestimmt ist Ihnen der deutsche Schriftsteller Theodor Storm (1817-1888) ein Begriff. Storm ist vor allem für seine Novellen bekannt, empfand sich selbst aber eher als Lyriker. Seine bekanntesten Werke sind, „Der Schimmelreiter“, „Pole Poppenspäler“, „Hans und Heinz Kirch“ und „Immensee“. Auch wenn er auf den ersten Blick nichts mit unserer Stadt zu tun hat, gibt es doch einige Verbindungen nach Aschaffenburg.

Theodor Storms ältester Sohn, Hans Storm, war von 1883-1886 Arzt in Wörth am Main. Er wurde am 25. Dezember 1848 geboren und war anfangs das Lieblingskind seines Vaters. Für ihn schrieb er das Märchen „Der kleine Häwelmann“. Aber der Sohn konnte die hohen Erwartungen seines Vaters nie erfüllen, weshalb es zu einer Entfremdung zwischen Vater und Sohn kam. Aus dem Lieblingskind wurde ein Sorgenkind. Hans musste den Schulbesuch immer wieder unterbrechen, weil er sein Asthma auskurieren musste. Theodor Storm schrieb an einen Freund: „Er ist mir so seltsam konstruiert, daß er nie das Nötigste tut.“ Trotzdem wurde er Arzt, nachdem er 1877 im zweiten Anlauf das Medizin-Examen in Würzburg geschafft hatte. Storm besuchte seinen Sohn Hans zweimal in Würzburg.

Nach verschiedenen Arztstellen trat er 1882 eine Stelle in Frammersbach an, wo er bis 1883 blieb. Seine nächste Arztstelle trat er im März 1883 in Wörth am Main an. Bis 1885 lebten zwei seiner Schwestern, Lucie und Elsabe, bei ihm und kümmerten sich um seinen Haushalt. Zunächst lief alles gut, aber Hans Storm hatte einen Hang zum Alkohol und hatte nicht das Geschick, gut mit Geld umzugehen. Häufige Wirtshausbesuche machten die Lage auch nicht besser, und so wurde das Geld immer knapper. Schließlich beorderte der Vater, Theodor Storm, im Mai 1886 seine zwei Töchter wieder nach Norddeutschland und Hans Storm musste wieder alleine zurechtkommen.

Nicht nur die Geldsituation, auch sein Asthma verschlechterte sich. Sein Bruder kam nach Wörth und brachte im November den kranken Hans Storm in das Aschaffenburger Krankenhaus. Dort verstarb er am 5. Dezember 1886. Er wurde auf dem Altstadtfriedhof bestattet. Das Grab von Hans Storm ist heute nicht mehr vorhanden.

Die bekannte Aschaffenburger Künstlerin Elisabeth Dering (1921-1997) war eine Urenkelin von Theodor Storm. Nachkommen von ihr leben heute noch in Aschaffenburg.

Quellen:

Theodor Storm: https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Storm

Elisabeth Dering: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Dering

Werner Trost: Von Minnesängern, Dichterfürsten und Philosophen. Literatur im Landkreis Miltenberg, Amorbach 2017, S. 241-253.

Foto Theodor Storm

Autor unbekannt, uploader Hajotthu at de.wikipedia, gemeinfrei: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38491941

Briefmarke Theodor Storm

Deutsche Bundespost, scanned by NobbiP, gemeinfrei: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12351031

Sterbeeintrag Hans Storm

Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, RegP 108, Nr. 267/1888.

Traueranzeige Hans Storm

Beobachter am Main 1886, Nr. 282, 9. Dezember, S. 8.

 

Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    „Bahnwärter Thiel“ ist nicht von Theodor Storm, sondern von Gerhart Hauptmann.

    Mit freundlichen Grüßen

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