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Nähe Goldbacher Straße – Wegkreuz und Bildhäuschen

Wegkreuz

Das sakrale Kleindenkmal entstand in der Tradition der Wegkreuze, die an den Stadttoren der mittelalterlichen Stadtbefestigung entlang der Fernwege aufgestellt waren. So befand sich am Herstalltor nachweislich seit dem Ende des 16. Jh. ein Kreuz, welches im Zusammenhang mit dem Bau der Kaserne an der Goldbacher Straße 1805/06 verschwand. Etwa zur gleichen Zeit wurde am Fuchsenberg, der heutigen Überquerung der Miltenberger Bahnlinie durch die Goldbacher Straße, ein neues Kreuz errichtet. Durch Fliegerbomben wurde dieses Kreuz 1944/45 zerstört. Metzgermeister Georg Denk ließ es aus Anlass der glücklichen Rückkehr seines Sohnes aus dem Krieg nach Vorbild der erhaltenen Trümmer neu errichten. Das fast 2,5 m hohe Kreuz erhebt sich auf einem hochrechteckigen Sockel mit reich profiliertem Unterbau und überkragender Abdeckplatte. Der Korpus ist ca. 1,25 m groß und wurde vom gleichen Bildhauer geschaffen, der auch das Kreuz am ehem. Karlstor (Nähe Weißenburger Straße) fertigte, womit sich die große Ähnlichkeit der beiden begründen lässt. Auf dem Sockel ist die Inschrift „Vater / in Deine Hände / empfehle ich / meinen Geist.“ eingemeißelt, während auf der Westseite des Sockel zu lesen ist, dass der Metzgermeister Georg Denk dieses Kreuz 1949 nach dem alten Vorbild wieder errichten ließ. Der Längsbalken des Kreuzes wurde 1991 um etwa einen Meter verkürzt, wodurch sich die Proportionen des Kreuzes stark verändert haben. Auch die ursprünglich vorhandenen Stützstreben der Rückseite fehlen. Nachdem das Kreuz während der Baumaßnahmen an der städtischen Ringstraße eingelagert war, ist es nach Fertigstellung derselben nun wieder an der Goldbacher Straße zu sehen.

Bildhäuschen

Das aus grauen Granitsteinen gemauerte Bildhäuschen am Fußweg zwischen Goldbacher Straße und der Fasanerie wurde 1964 von der Stadt neu errichtet. Bis zum Bau der Bahnlinie 1961 stand an dieser Stelle ein kleines gemauertes und verputztes Bildhäuschen mit einem Satteldach aus zwei Sandsteinplatten und einer vergitterten Nische. Dieser Bau diente als Station für die Flurprozession der Pfarrei St. Agatha zur Kirche des nordöstlich von Aschaffenburg gelegenen Ortes Goldbach. Das neue Bildhäuschen hat leicht geböschte Seiten und ist mit einem flachen Satteldach abgeschlossen, auf dem ein Keltenkreuz angebracht ist. In der oberen Hälfte ist eine vergitterte Nische mit einer Nachbildung des ursprünglichen Versperbildes ausgebildet. Das Original war beim Abbau zerbrochen. Auf der Vorderseite des Bildhäuschens kragt eine Platte aus Muschelkalk vor, auf der Blumen abgestellt werden können.

Quelle:

Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 57.

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