Der Kirchhofweg beginnt am Güterberg und endet als Sackgasse vor dem Altstadtfriedhof. Der kurze Weg entstand mit Anlage des Friedhofs zu Beginn des 19. Jh.
Kirchhofweg 6 – Jüdischer Friedhof
Hinweise über eine Begräbnisstätte für Juden im mittelalterlichen Aschaffenburg sind nicht überliefert. Bezeugt ist nur das Grundstück südlich der Stadt am Erbig. 1872 stellte die jüdische Gemeinde den Antrag, einen neuen Friedhof errichten zu dürfen, dieser wurde zehn Jahre später vom Stadtmagistrat bestätigt. Nach Verzögerungen wurde der jüdische Friedhof am 9. Mai 1890 direkt im Anschluss an den Altstadtfriedhof mit Zugang vom Kirchhofweg eröffnet. Der Friedhof ist 2580 m2 groß. 1900 wurde das jüdische Leichenhaus (Taharahaus) als eingeschossiger Walmdachbau mit vortretendem Mittelteil im neugotischen Stil aus unverputzten Backsteinen errichtet. Im Innern befindet sich ein zentraler Predigerraum, rechts des Haupteingangs ein Betraum und ein Wartezimmer, dahinter Wasch- und Sektionszimmer sowie auf der linken Seite ein Wächterzimmer und der Leichensaal.
Quelle:
Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 81.