1988 benannt nach Julius Leber
* 16.11.1891 in Biesheim † 05.01.1945 in Berlin-Plötzensee
Politiker und Widerstand
Julius Leber wurde 1891 in Biesheim im Elsass geboren. Nach der Schule absolvierte Leber zunächst eine kaufmännische Lehre, im Anschluss daran machte er das Abitur. 1913 studierte er Nationalökonomie in Straßburg und Freiburg und meldete sich 1914 als Kriegsfreiwilliger. 1920 schloss Leber das Studium mit einer Promotion ab und arbeitete von 1921 bis 1933 als Chefredakteur des „Lübecker Volksboten“, einer sozialdemokratischen Zeitung. Ab 1924 war Leber zugleich Reichstagsabgeordneter für die SPD, der er vermutlich bereits als Schüler beigetreten war. Aufgrund des Reichstagsbrands wurde Leber verhaftet, kurzzeitig entlassen und am 23. März 1933 vor der Abstimmung um das Ermächtigungsgesetz erneut verhaftet. Nach einem Gefängnisaufenthalt kam Leber in das KZ Sachsenhausen. Nach seiner Entlassung 1937 engagierte Leber sich im Widerstand, pflegte Kontakte zum Grafen von Stauffenberg und dem Kreisauer Kreis. Am 5. Juli 1944 wurde Julius Leber von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und im Oktober 1944 zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung fand Anfang Januar 1945 in Berlin-Plötzensee statt.
- Beck, Dorothea, „Leber, Julius“ in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 18-19. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118570633.html#ndbcontent.
- Wichmann, Manfred: Julius Leber, in: Lebendiges Museum Online, 2014, https://www.dhm.de/lemo/biografie/julius-leber.