Hermann Kaspar (1904 – 1986) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. Bereits 1935 erhielt er, dank der Förderung durch den damaligen Akademiepräsidenten, den Auftrag zur Erstellung eines Wandfrieses für den Kongresssaal des Deutschen Museums in München. 1938 wurde er als Professor für monumentale Malerei an die Münchener Akademie für Bildende Künste berufen. Während der NS-Zeit stellte er sein Können in den Dienst des Regimes. Hermann Kaspar verantwortete repräsentative Ausgestaltungen auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, am Haus der Deutschen Kunst in München und in der Neuen Reichskanzlei in Berlin.
Nach dem Krieg nur kurzzeitig entlassen war er in München vielfach beim Wiederaufbau der Innenstadt für Fassadengestaltungen beschäftigt und hatte öffentliche und kirchliche Aufträge zu Wandgestaltungen. 1957 wurde er in die Akademie der Schönen Künste gewählt und war ab 1960 deren Vizepräsident.
Zwischen 1957 und 1965 gestaltete Kaspar den Lichthof, den Trausaal und den Großen Sitzungssaal im Aschaffenburger Rathaus. Bei der Auftragsvergabe für das zentrale Gebäude der städtischen Verwaltung und Demokratie in Aschaffenburg spielte die NS-Vergangenheit von Hermann Kaspar keine Rolle. 1965 bis 1967 malte er auch die Aschaffenburger Muttergottespfarrkirche in der Schloßgasse aus.
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Biografische Skizze zu Hermann Kaspar
Wirken in der NS-Zeit
Rezeption und Wirken nach 1945