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Suicardusstraße

Sie seit 1871 zu Ehren des Erzbischofes und Kurfürsten von Mainz Johann Schweikard (lat. Suicardus) von Kronberg bezeichnete Suicardusstraße verläuft unterhalb der Oberstadt entlang des Mains zwischen Theoderichstor und Dalbergstraße. Bevor diese schmale Straße den Namen des Erbauers von Schloss Johannisburg erhielt, wurde sie schlicht „Hofweg“ oder „Weg zum Holzabladeplatz“ genannt.

Nähe Suicardusstraße

Der Portalbau an der Suicardusstraße gehört zum Grundstück Kleine Metzgergasse 5. Hier wurde 1764 durch Stadtschultheiß Christoph Veit Molitor ein zweigeschossiger Walmdachbau errichtet. Das Anwesen ist später unter dem Namen „Brentanohaus“ bekannt geworden, weil es zwischen 1849 und 1887 der Familie des bekannten Dichters gehörte. Clemens Brentano verbrachte hier 1841 zwei Monate bei seinem Bruder und wurde im Juli des folgenden Jahres von ihm bis zu seinem Tod gepflegt. Das Wohnhaus wurde 1945 völlig zerstört, sodass es sich bei dem heutigen Walmdachbau um einen Neubau handelt. Der an der Suicardusstraße gelegene Portalbau entstand 1808, als das Grundstück durch Verkauf an die Landesregierung des Fürstentums Aschaffenburg gelangte. Diese wollte einen Spazierweg, den sog. Hofweg zwischen Windfang und Schloßplatz, anlegen. Das Eingangsbauwerk nach Plänen von Landbaumeister Wolfgang Streiter bildete den Anfangspunkt des vor der Stadtmauer entlangführenden Promenadenweges, der am „Kornhäuschen“ (Webergasse 5) endete. Der Bau ist durch drei halbrunde, sandsteingerahmte Öffnungen gegliedert. Die beiden äußeren sind als Blendnischen gestaltet, die mittlere dient als Treppenaufgang zum Promenadenweg. Über den drei Bögen verläuft ein Gesims. Der Bau ist mit einem vorkragenden, mehrfach profilierten Kranzgesims gerade abgeschlossen. Die darüber befindliche Terrasse ist mit einem Brüstungsgitter abgegrenzt, welches nach dem Krieg erneuert worden ist.

Quelle:

Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 181.

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