Der auch als „Stützelhelgen“ bezeichnete Säulenbildstock steht an der Staatsstraße 2309. Auf einem schmalen, hochrechteckigen Sockel mit Diamantquaderung an allen vier Seiten sitzt ein etwas überstehender Würfel, der die Säule trägt. Der Aufsatz ist ebenfalls hochrechteckig. Auf der Vorderseite ist eine schmale Rundbogennische ausgespart, darin eine Figur des hl. Josef und davor ein Gitter. Im Bogenfeld über der Nische ist ein erhabenes Kreuz zu erkennen. Der Aufsatz des wohl ins 18. Jh. zu datierenden Bildstocks ist im März 1945 zerstört worden und wurde auf Veranlassung des Obernauers Alois Weigand von Adalbert Englert nach dem alten Original 1947 neu geschaffen. Der gesamte Bildstock ist aus rötlichem Mainsandstein gefertigt. Der Name des Bildstocks lässt sich wohl damit erklären, dass früher die Bauersfrauen auf dem Weg in die Stadt zum Wochenmarkt ihre schweren Körbe mit den zu verkaufenden Waren auf dem lange Zeit neben dem Bildstock stehenden großen Stein abstützten, um sich auszuruhen.
An der Staatsstraße 2309 Richtung Obernau steht nach der Eisenbahnunterführung auf der rechten Seite ein gemauerter, verputzter Bildstock mit Nische und biberschwanzgedecktem Satteldach. Er wird wegen seines weißen Anstrichs auch als „Weißes Helgen“ bezeichnet. Der Sockel des Bildstocks ist abgeschrägt. Den Hauptteil teilt in der Mitte eine auskragende Platte. Im oberen Teil befindet sich die ca. 40 cm tiefe, korbbogig geschlossene Bildnische. Darin steht seit 2000 eine Plastik von dem Würzburger Bildhauer Helmut Weber (1924–2012), die Maria mit Kind darstellt und den Schmerz Mariens bei der Beschneidung ihres Sohnes zum Ausdruck bringen soll. Auf dem Dächlein des Bildstocks ist ein Caravaca-Kreuz angebracht. Der Bildstock ist die zweite der ursprünglich 14 Stationen des Wallfahrtsweges der Bürgersodalität von Aschaffenburg nach Walldürn. Damit ließe sich die Errichtung des Bildstocks wohl sogar in die Mitte des 17. Jh. datieren.
QuelleIna Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 298-299.