Der Kran gehört zur Erstausstattung des 1921 eröffneten Aschaffenburger Staatshafens. Er wurde 1921 von der Johann Noll & Co. Frankfurt a. Main zusammen mit der MAN (Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG) gebaut. Gebraucht wurde der Kran zum Be- und Entladen der Schiffe und Eisenbahnwagen. Als Grundausrüstung wurde am Kopf des Hafenbeckens II ein fahrbarer großer Drehkran errichtet, der sich auf einem einhüftigen Fahrgestell an der geböschten Kaimauer auf einzelnen Bahnschienen bewegt. Das Fahrgestell ist z. T. aus Vollwandblechen genietet und wie bei einem Portalkran nur in Fahrtrichtung fachwerkartig verstrebt. Der Fahrantrieb mit Elektromotor der AEG und Getriebe ist direkt über den Rädern montiert. Der Drehkran über einer großen Zahnkranzführung hat ein großes Führer- und Motorhaus mit einer verglasten Kanzel und rückwärtig einem großen Betongegengewicht. Der feste Ausleger aus Stahlfachwerk ist über einen Fachwerkrahmen über dem Führerhaus montiert. Die Tragkraft war auf 5 t ausgelegt und wurde später halbiert. Am Seil hängt ein Zweischalengreifer für Schüttgut. Der Kran ist in hohem Maße historisch aussagefähiger Bestandteil des Hafens und bis in seine technische Ausstattung hinein sehr gut und am alten Standort erhalten.
Quelle:
Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 267.