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Gedenktafel Kapperich

Entwurf Georg Hüter, Ausführung durch Schüler der Meisterschule
Sandstein

Die Reliefplatte entstand im Gedenken an Johannes Julius Ernst Weidenbörner (1867–1951), genannt Kapperich. Er galt als „Aschaffenburger Original“ und wird in der Kleidung des Faust gezeigt, von
Textzitaten umgeben.

Kommentare

  1. Beilage zum Schweinfurter Tagblatt Nro 189 vom 14. August 1893, S. 1203:

    Aschaffenburg 11. Aug. Heute Nacht gegen 1 Uhr wurden auf den Steinhauermeister Franz Schramm in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung im Güterberg von einem Individuum, einem ledigen Kappenmacher aus Leipzig – er heißt Johann Ernst Julius W., wie jetzt ermittelt ist – sechs Schüsse abgefeuert, die glücklicherweise nicht trafen; die Kugeln flogen Schramm über den Kopf. Der Unmensch soll gar keine Ursache zum Schießen gehabt haben, umsoweniger als Schramm als geachteter und ehrenwerter Bürger bekannt ist. Vermutlich liegt ein Racheakt vor. Noch in der Nacht wurde der Attentäter von zwei Schutzleuten in seiner Wohnung am Güterberg verhaftet; er hatte bei seiner Festnahme noch einen geladenen Revolver in seiner Tasche. (Asch. Ztg)

  2. Hinweis:

    Kapperichs Todestag ist der 11. August 1951. Der Tag seiner Verhaftung wegen der Schüsse auf Franz Schramm ist der 11. August 1893.

    1. Berichtigung:
      Kapperichs Todestag (Eigenbezeichnung Kapprich III.) ist nicht der 11. sondern der 9. August 1951.

      Georg Hüters Reliefplatte zeigt den Kapperich nicht in der Kleidung von Faust, sondern im Kostüm des Mephisto – erkennbar an der, wohl von Weidenbörner selbst im „Micky-Maus-Schnitt“ genähten typischen Mephisto-Kappe mit der Feder (vgl. Anton Kaulbachs Gemälde Faust und Mephisto).

      Hüter hat dabei allerdings nicht Kaulbach, zitiert sondern sich eng an eine Fotografie Weidenbörners auf einer Postkarte des Ateliers F. Kraus, Aschaffenburg angelehnt.

    2. Übrigens stammt das zweite Textzitat (Wo meine Wiege stand etc.) nicht, wie auf der Reliefplatte fälschlich angegeben von Kapprich selbst, sondern es ist ihm von dem mit ihm befreundeten Aschaffenburger Literaten Willalbert Schramm gewissermaßen zugeeignet worden (Quelle: Renate Welsch: Der Kapperich, Aschaffenburg 1997, S. 5).

  3. Übrigens stammt das zweite Textzitat (Wo meine Wiege stand etc.) nicht, wie auf der Reliefplatte fälschlich angegeben von Kapprich selbst, sondern es ist ihm von dem mit ihm befreundeten Aschaffenburger Literaten Willalbert Schramm gewissermaßen zugeeignet worden (Quelle: Renate Welsch: Der Kapperich, Aschaffenburg 1997, S. 5).

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