Am östlichen Rand der Fasanerie befindet sich in einer kleinen Platzaufweitung ein Gedenkstein, der an den im Duell mit dem Würzburger Studenten Johann Baptist Berg gestorbenen 20-jährigen „Forstcandidat“ Ferdinand Anton Freiherr von Andrian erinnert. Kommilitonen setzten ihm dieses Erinnerungsmal in Form einer abgebrochenen Säule aus rotem Sandstein mit darüber drapiertem Tuch. Die Säule trägt die Inschrift: „Zur/Erinnerung/an den/hier/1824/gefallenen/Forstcand. v. Andrian“. Zusätzlich sind zwei gekreuzte Rapiere als Hinweis auf den Umstand seines Todes dargestellt. Der Platz um das Denkmal wird Andrianplätzchen genannt.
Quelle:
Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 44.
Ferdinand Anton Freiherr von Andrian-Werburg wurde nicht 20, sondern nur 17 Jahre und knapp sechs Monate alt. Er wurde am 10. März 1807 in Amberg geboren. So ist es jedenfalls nachzulesen bei Johann Siebmacher: Die Wappen des Adels in Salzburg, Steiermark und Tirol, erschienen bei Bauer und Raspe, 1979. Er war Sohn des gleichnamigen Landrichters (Landrats) in Kemnath und hatte das Gymnasium in Neuburg an der Donau besucht, in dessen Jahresberichten er vermerkt ist.
Johann Baptist Berg, damals ca. 20 Jahre alt, stammte laut Jahresbericht des königlichen Lyceums Aschaffenburg von 1823 aus Sankt Alban in der Pfalz, war Sohn eines Gastwirts und ging bis Ende 1822 in Mainz aufs Gymnasium, wo er einen Rhetorik-Kurs absolvierte.
Das Bayerisches Hauptstaatsarchiv kennt übrigens auch unter der Kapitel-Bezeichnung „Gesandtschaft Athen 1“ und der
URN „urn:nbn:de:stab-85b394b7-6b49-4152-a777-9d70444f94505“, Bestellsignatur: BayHStA, Gesandtschaf Athen 126 unter dem Betreff: Der ehemalige griechische Regentschaftssekretär Johann Baptist Berg aus St. Alban (Pfalz) in der Laufzeit 1835 Akten zu einem gewissen Johann Baptist Berg aus St. Alban in der Pfalz. Außerdem war ein gewisser Johann Baptist Berg in Homburg, Germersheim und Frankenthal als Notar tätig und ein Johann Baptist Berg ist im November 1859 in Frankenthal gestorben.
In den MITTEILUNGEN aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg ISSN 0174-5328 Bd. 5 0998), Heft 6 September 1998, S. 241 ff schreibt Klaus Freiherr von Andrian-Werburg unter der Überschrift „Der Tod des Anton Freiherr von Andrian-Werburg am 6. September 1824. Zur Duellsäule in der Aschaffenburger Fasanerie“ von einem Verdächtigen Namens Johann Baptist Berg.
Also sieht von Andrian-Werburg die Täterschaft Bergs im Gegensatz zum Landesamt für Denkmalpflege nicht als erwiesen an. Dieses führt nämlich in der Denkmalliste unter dem Denkmal Nr. D-6-61-000-14 aus:
„Fasanerie. Andrian-Denkmal, Säulenstumpf mit Inschriften, zur Erinnerung an den im Duell mit dem Würzburger Studenten Johann Baptist Berg 1824 gefallenen 20-jährigen „Forstcandidat“ Ferdinand Anton Freiherr von Andrian, um 1825; in der Fasanerie am sog. Andriansplätzchen.
nachqualifiziert“.