Er führt ein stiefmütterliches Dasein, der Brunnen am Freihofsplatz. Am Rand der Parkfläche, verdeckt von parkenden Autos wird er von den wenigsten Passanten wahrgenommen.
Aus dem Maul dreier Karpfen, das zum Himmel gereckt ist, sprudelt ein Trinkstrahl. Man kann hier bedenkenlos seinen Durst löschen, denn der Brunnen aus grauem Granit ist ein Trinkwasserbrunnen, der einzige in der Innenstadt.
Sein Entwurf stammt von Bruno Supernok, einst Lehrer an der Steinmetzschule Aschaffenburg. Dieser hatte sich schon 1968, drei Jahre vor seinem frühen Tod im Jahre 1971, mit einer Gestaltung des Freihofsplatzes beschäftigt und Gipsmodelle hergestellt. 1981 wurde eines dieser Modelle posthum ausgewählt, von der Städtischen Steinmetzschule ausgeführt und 1982 aufgestellt.
Das Motiv des Brunnens soll an den alten Fischmarkt erinnern, der von 1927 bis 1971 freitags an diesem Platz abgehalten wurde.
Doch schon viel früher, nämlich 1906 stand auf dem Freihofsplatz ein Brunnen, den der Tierschutzverein hatte errichten lassen. Ganz unten konnten die Hunde ihren Durst stillen, die große Schale in der Mitte war für die Pferde gedacht und die kleine Schale ganz oben diente als Vogeltränke.
Quelle:
Main-Echo vom 17.08.1995