1878 benannt nach Friedrich Karl Joseph von Erthal
* 03.01.1719 in Mainz † 25.07.1802 in Aschaffenburg
Kurfürst und Erzbischof von Mainz
Friedrich Karl (oder Carl) Joseph von Erthal kam 1719 in Mainz zur Welt. Er studierte in Mainz, Würzburg und Reims. 1774 wurde Erthal zum Mainzer Erzbischof (und damit zum Kurfürsten) gewählt. Während Erthals Vorgänger versucht hatte, die Gedanken der Aufklärung zu verbreiten, verhielt sich Erthal zunächst antiaufklärerisch. Wenige Jahre später setzte Erthal sich jedoch für eine Reformierung von Bildung und der Universitäten von Mainz und Erfurt ein und unterstützte die Armenfürsorge. 1792 wurde Mainz vom französischen Militär eingenommen und Erthal floh in Begleitung seines Hofstaates nach Aschaffenburg und brachte die Hofbibliothek mit in die Stadt. Die Bibliothek befindet sich bis heute im Schloss Johannisburg. 1802 übergab er seine Ämter an Carl Theodor von Dalberg. Erthal starb 1802 in Aschaffenburg und wurde in der Stiftskirche bestattet.
- Blisch, Bernhard: Friedrich Carl Joseph von Erthal (1774-1802). Erzbischof – Kurfürst – Erzkanzler. Studien zur Kurmainzer Politik am Ausgang des Alten Reiches, in: Hartmann, Peter / Rödel, Walter / Amann, Konrad: Mainzer Studium zur Neueren Geschichte, Band 16, Frankfurt am Main 2005.
- Raab, Heribert, „Friedrich Karl“ in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 517-518 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118703234.html#ndbcontent
- von der Gönna, Siegrid: Hofbibliothek Aschaffenburg. Ihre Geschichte in der Tradition der Kurfürstlich Mainzischen Bibliothek. Eine Ausstellung im Schloss Johannisburg, Wiesbaden 1982.
Im Ei wohnerbuch der Stadt Aschaffenburg 1939/40 steht auf Seite II/2 zu lesen:
Erthalstraße (1878), nach Oberhofmeister Lothar Franz Freiherr von und zu Erthal, Wohltäter der Stadt, † 1805 hier.
Die Erthalstraße wurde offenbar zuerst zwischen der Weißenburger Straße und der Frohsinnstraße ausgebaut und erst um 1880 bis in Höhe Strickergasse/Karlstraße verlängert.
Quelle: Unterfränkische Zeitung vom Oktober 1880 Seite 1167, wo Haushaltsmittel dafür angegeben sind.