Skip to content

Schlittenfahren am „Galgenbuckel“

Als uns die Wintermonate der 1950er Jahre noch viele Schneetage bescherten, konnten wir das Ende der Schultage kaum erwarten. Gleich nach der Schule – Mittagsbetreuung gab es ja damals noch nicht – wurde der Schlitten ausgepackt und zum „Galgenbuckel“ gepilgert.
Dort war immer was los. Dämmer und Strietwälder Mädchen und Buben trauten sich (mehr oder weniger) den steilen Abhang hinunter zu fahren. Am steilsten war es ganz oben, wo der Weg zum Schönberg-Kriegerdenkmal führt. Besonders beim ersten Mal kostete es große Überwindung, sich mit dem Schlitten in den steilen Abhang hineinzustürzen.

Später, als „Routinierte“, rauschten wir dann in allen möglichen Positionen hinunter – sitzend, liegend, liegend mit Kopf voraus, also „bauchert“, oder zusammengekoppelt als 2er-, 3er- oder 4er-Bob. Unten mussten wir immer aufpassen, dass uns unsere Geschwindigkeit nicht auf die nahe, oft stark befahrene Mühlstraße – die Verbindungsstraße von Damm und Strietwaldsiedlung – schleuderte.
Ich kann mich erinnern, dass ich mich mehrmals kurz vorher seitlich in den Schnee fallen lassen musste. Als uns das alles nicht mehr genügte, düsten wir links, in baumbestandenem Gelände, eine enge Schneetrasse hinunter. Auf halber Höhe stand dort eine furchteinflößende Buche, an der man links vorbeilenken musste. In meinem Übermut wollte ich diese Bahn einmal „bauchert“ bewältigen. Der Versuch endete mit einem blauen Auge, einem zerbrochenen Schlitten und Schlittenfahrverbot für eine Woche.

Kommentare

  1. Pingback: Leiderer Wintervergnügen Mitte der 1950er - „åm Mää unn uff de Kipp“ - Aschaffenburg

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert