1988 benannt nach Wilhelm Leuschner
* 15.06.1890 in Bayreuth † 29.09.1944 in Berlin-Plötzensee
Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer
Wilhelm Leuschner wurde 1890 in Bayreuth geboren. Er war ein deutscher Gewerkschafter und sozialdemokratischer Politiker, der im Widerstand gegen den Nationalsozialismus kämpfte. Aufgewachsen in Bayern kam Leuschner 1908 als Holzbildhauer nach Darmstadt. Er prägte maßgeblich die dortige Gewerkschaftsbewegung, wurde Gewerkschaftssekretär. 1919 zog er für die SPD, deren Mitglied er seit 1913 war, in die Darmstädter Stadtverordnetenversammlung ein, 1924 in den Hessischen Landtag. 1928 wurde er Innenminister des Volksstaates Hessen.
Früh rief Leuschner zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus und zur Verteidigung der Republik auf, was immer wieder zu Verhaftungen führte. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er denunziert, zum Tode verurteilt und am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. In Erinnerung an Wilhelm Leuschner vergibt die Hessische Landesregierung seit 1964 als höchste Ehrung des Landes die „Wilhelm-Leuschner-Medaille“ für besondere Verdienste um die demokratische Gesellschaft.
Quellen:
- Wissenschaftsstadt Darmstadt (Hrsg.): Darmstädter Ehrengräber. Biografien und Bewertungen. Darmstadt 2016. S. 127-129.