Schwalbenrainweg 46
Die ehem. Papiermühle am Schwalbenrainweg im Nordwesten der Stadt, nahe der Aschaff, wurde 1797 von dem Aschaffenburger Bürger Melchior Kaufmann (1746–1834) errichtet. Er legte damit den Grundstein für die Aschaffenburger Papierindustrie. Kaufmann gab zwischen 1789 und 1799 das „Aschaffenburger Intelligenzblatt“ heraus, aus dem die Aschaffenburger Zeitung und schließlich das Main-Echo resultieren. Deshalb gilt er auch als Begründer des Aschaffenburger Zeitungswesens. 1806 gingen Druckerei und Verlag in den Besitz des Herrn Elz über und wurden später von der Druckerfamilie Weiland betrieben. Am 9. Mai 1894 wurde das Anwesen an Ernst Tittel verkauft, der bis 1904 einfaches Packpapier in der Papiermühle herstellte. Danach wurde die Papierherstellung wegen zu großer Verschmutzung der Aschaff am Schwalbenrainweg eingestellt. Ernst Tittel richtete in dem Gebäude eine Messwerkzeugfabrik ein. Von dem einstigen Anwesen mit Mühle und diversen Nebengebäuden ist heute nur noch das ehem. Mühlgebäude in seinen äußeren Formen erhalten. Der verputzte Bruchsteinbau erhebt sich zweigeschossig auf einer Grundfläche von 30×10 m und ist mit einem Mansardendach abgeschlossen.
Quelle:
Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 249-250.