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Schloss Johannisburg virtuell – AR

Erster Augemented Reality Punkt der App „Aschaffenburger Geschichten“ Google Play und Apple App-Store

Ca. 50 Meter vor dem Schloss Johannisburg, am Marktplatz, und auf den Stufen zur Tourist Information kleben zwei Bodenaufkleber, die auf die neuen Augmented Reality Punkte in der Stadt Aschaffenburg verweisen. Die Aufkleber gehören zur App „Aschaffenburger Geschichten“ des Stadt- und Stiftsarchivs. Diese macht mit Beiträgen von Bürgerinnen und Bürgern die Geschichte an verschiedenen Orten der Stadt erfahrbar. Der abgebildete QR Code leitet zur App bzw. zum 3D-Modell der Johannisburg weiter.
Der erste Punkt mit sogenannter erweiterter Realität zeigt den Wandel der alten Johannisburg zum Schloss. Per Smartphone kann das Modell direkt vor dem Schloss leicht geöffnet und virtuell von allen Seiten erkundet werden. Die Informationen zum AR-Modell können die Nutzerinnen und Nutzer in Ruhe durchlesen oder auch anhören.

Von wo auch immer man kommt: Das mächtige Schloss Johannisburg leuchtet uns mit seinem rötlichen Sandstein im Sonnenlicht buchstäblich entgegen. Diese Pracht und Größe ist auf den ersten Blick vielleicht erstaunlich. Aber für die zeitweise wichtigste Residenz der Mainzer Kurfürsten, die als Erzkanzler nach dem Kaiser das zweithöchste Amt im Heiligen Römischen Reich besaßen, war eben Repräsentation gefragt.

Das war schon beim spätmittelalterlichen Vorgängerbau so, der 1552 im Krieg des Markgrafen Albrecht Alkibiades von Brandenburg in Flammen aufging. Das meiste Wissen um sein Aussehen verdanken wir einer gezeichneten Ansicht von etwa 1540, die sich durch archäologische Grabungen und Funde ergänzen lassen. Die Ruine wurde dann bis 1605 für den Neubau abgetragen – bis auf den wuchtigen Bergfried aus dem 14. Jahrhundert, der als Erinnerung an die alte Größe noch immer das Zentrum der Anlage bildet. Die 3-D-Ansicht demonstriert dabei eindrucksvoll, wie sich der Wandel von der Burg zum Schloss vollzieht. Denn das Modell zeigt anschaulich, dass hier im Laufe der Jahrhunderte ein Sammelsurium unterschiedlicher Zweckbauten zusammengekommen ist, das von Mauern, Gräben und Wehrtürmen umgeben war und im Kriegsfall verteidigt werden konnte. Die alte Johannisburg war dabei als Teil der Stadtbefestigung im Notfall auch letzter Zufluchtsort für die Bevölkerung. Die Vorburg war mit einer Zugbrücke zur Stadtseite hin gesichert und bezog ursprünglich auch den heutigen Schlossplatz bis zum Gebäude der Staatsanwaltschaft ein. Die einstige Pracht dokumentieren die Funde reich verzierter Ofenkacheln, aber vor allem die mittelalterlichen Kapitelle, die später in der Westempore der Stiftskirche wiederverwendet wurden.

Um 1600 war die Belagerungsartillerie dann so wirkungsvoll geworden, dass man beim Neubau von Schloss Johannisburg gleich ganz auf Befestigungen verzichtet hat – der üppigen Prachtentfaltung im Stil des Manierismus stand also nichts mehr im Weg!

 

Kommentare

  1. Für mich ist die Ausrichtung des Bilds, orientiert am Bergfried, nicht nachvollziehbar. Ging denn das Eingangstor Richtung Main? Es heißt doch zur Stadtseite hin. Oder ist die Abbildung spiegelverkehrt?

    1. Das Modell ist fest platziert. Bitte die Anwendung mit Blick auf das Schloss öffnen. Die AR Anwendung lässt sich nach allen Seiten drehen. Je nach Internetverbindung dauert es einen kleinen Moment, bis sich das 3D-Modell öffnet.

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