1949 benannt nach Aloys Maria Lautenschläger
* 29.03.1870 in Aschaffenburg † 27.03.1943 in Berlin
Arzt und Kunstsammler
Aloys Maria Lautenschläger wurde 1870 in Aschaffenburg geboren. Er studierte Medizin in Würzburg, Freiburg im Breisgau, Berlin und Greifswald. Der Mediziner galt als einer der führenden Vertreter der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Ab 1899 betrieb er eine Praxis in Berlin, wo er zu den renommiertesten Spezialisten seiner Zunft gehörte; zu seinen Patienten zählten Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur. In seinen Privaträumen fanden Kammerkonzerte statt. Herausragend war zudem seine Sammlung an Kunst und Kunstgewerbe. Teile der Sammlung vermachte er seiner Heimatstadt; sie sind im Schlossmuseum Aschaffenburg erhalten und bildeten den Grundstock der 1972 neu konzipierten Dauerausstellung. Für die Benennung der Lautenschlägerstraße dürfte das eine wichtige Rolle gespielt haben.
Aloys Lautenschläger war Mitglied der NSDAP. Für Mitgliedschaften in weiteren NS-Organisationen gibt es bislang keine Hinweise. Aufgrund seines Todes im Jahr 1943 gab es weder ein Entnazifizierungsverfahren noch existieren Meldebögen aus der Nachkriegszeit, die weiteren Aufschluss darüber geben könnten.