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Jochen-Klepper-Straße

1988 benannt nach Jochen Klepper
*22.03.1903 in Beuthen an der Oder † 11.12.1942 in Berlin

Theologe und Schriftsteller

Jochen Klepper wurde 1903 in Beuthen an der Oder, heute Bytom in Polen, geboren. Er studierte ab 1922 Theologie in Erlangen. 1929 heiratete Klepper die Jüdin Johanna Gerstel, die zwei Töchter mit in die Ehe brachte. 1931 zog die Familie nach Berlin und Klepper arbeitete beim Rundfunk. Klepper war außerdem schriftstellerisch tätig und schrieb Gedichte, Kirchenlieder und Romane, 1933 erschien sein Debütroman „Der Kahn der fröhlichen Leute“. Im selben Jahr verlor Klepper seine Anstellung, weil er Mitglied der SPD und Ehemann einer Jüdin war. Aus denselben Gründen verlor er die Anstellung beim Ullstein-Verlag, die er von 1933 bis 1935 innehatte. Nach der Erscheinung des Buchs „Der Vater“ 1937 wurde Klepper auch die schriftstellerische Arbeit erschwert. Er wurde 1940 in die Wehrmacht einberufen, kurze Zeit später jedoch wegen „Wehrunwürdigkeit“ wieder entlassen. Nachdem Kleppers Frau und die jüngere Tochter deportiert werden sollten – die ältere Tochter war mit Kleppers Unterstützung bereits vor Kriegsbeginn emigriert –, beging die Familie 1942 Suizid.

  • Baum, Markus: Jochen Klepper. Schwarzenfeld 2011.
  • Sauer-Geppert, Waldtraut-Ingeborg, „Klepper, Jochen“ in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 47-48 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118563238.html#ndbcontent

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