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Heimstraße

Mit Beschluss des Stadtrates vom 10. Juni 2024 wird die Heimstraße auf Josef Michael Heim umgewidmet.

Josef Michael Heim (1867 – 1934)

Oberbauführer und Schweinheimer Gemeinderat (früherer Namensgeber der Heimstraße)

* 02.05.1867 in Esselbach bei Marktheidenfeld

† 19.01.1934 in (Aschaffenburg-)Schweinheim

Am 2. Mai 1867 wurde Josef Michael Heim in Esselbach bei Marktheidenfeld geboren. 1919 wurde der Oberbauführer (so seine Berufsbezeichnung in den tradierten Akten) als Mitglied der Bayerischen Volkspartei (BVP) in den Schweinheimer Gemeinderat gewählt. In der zu seinen Lebzeiten selbständigen Gemeinde Schweinheim erwarb er sich Verdienste im Rahmen der Elektrifizierung der Gemeinde. Josef Michael Heim starb am 19. Januar 1934 in seiner Wohnung in der Adolf-Hitler-Straße 4 (heute Bergstraße 4).

Im Zuge der Eingemeindung von Schweinheim nach Aschaffenburg zum 1. April 1939 mussten doppelte Straßennamen umbenannt werden, um Verwechslungen zu vermeiden. Im Schweinheimer Gemeinderat wurde am 9. März darüber beraten, die Schlageterstraße in Schweinheim in Heimstraße umzubenennen. Im Einwohnerbuch der Stadt Aschaffenburg 1939/40 sowie in den Aschaffenburger Adressbüchern 1952, 1956 und 1976/77 wird Josef Heim als Namensgeber der Heimstraße genannt.

 

Von 1939 bis 2024 war die Heimstraße nach Georg Heim benannt.

Georg Heim

* 24.04.1865 in Aschaffenburg † 17.08.1938 in Würzburg

Lehrer und Politiker, „Bauerndoktor“

Georg Heim wurde 1865 in Aschaffenburg geboren. Er war Mitglied des bayerischen Landtags, Führer der katholischen Bauernbewegung in Bayern und Mitbegründer der Bayerischen Volkspartei (BVP).
Heim besuchte Gymnasien in Aschaffenburg und Würzburg und studierte Philologie. Wegen seines lebenslangen Einsatzes zum Wohle der Bauern und nach seinem mit der Promotion abgeschlossenen Studium wurde er „Bauerndoktor“ genannt. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches nach Ende des Ersten Weltkrieges war Heim Wortführer des bayerischen Separatismus. Bis 1933 war Heim Vorstandvorsitzender der Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft des Bayerischen Bauernvereins. Georg Heim starb 1938 in Würzburg.
Kritisch betrachtet wird in der (jüngeren) Forschung Georg Heims antisemitische Haltung um die Jahrhundertwende und zu Beginn der Weimarer Republik, die er nicht nur in Artikeln, sondern zeitweise auch im Landtag zum Ausdruck brachte.

Zum Dossier über Georg Heim

Kommentare

  1. Im Einwohnerbuch der Stadt Aschaffenburg 1939/40 steht auf Seite II/2 zu lesen:

    Heimstraße (1939), nach dem † früheren Gemeinderat Heim der Gemeinde Schweinheim, wegen seiner Verdienste um die elektrische Versorgung Schweinheims (früher Schlageterstraße).

    1. Danke für den Hinweis; Georg Heim ist eindeutig anhand des Straßennamenbuchs Namenspate, aber wir prüfen das in nächster Zeit nochmal nach.

    2. Lieber Herr Sommer, hierzu nochmal eine Ergänzung: maßgeblich ist die grundlegende Veröffentlichung von Carsten Pollnick (in der Georg Heim als Namenspate benannt wird), auch wenn 1939 die Straße nach einem anderen Heim (Gemeinderat Heim) benannt worden war. Wir können aktuell davon ausgehen, dass irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg, vermutlich eine ganze Reihe von Jahren später erst, die Heimstraße auf den viel bekannteren Georg Heim umgewidmet worden ist. Georg Heim als gebürtiger Aschaffenburger und bayernweit prominente Person könnte sich auch sozusagen gewohnheitsmäßig „durchgesetzt“ haben.

  2. Der vollständige Name des Namensgebers der Heimstraße nach der Eingemeindung Schweinheims lautet Josef Michael Heim.

    Der 1919 als Mitglied der Bayerischen Volkspartei in den Schweinheimer Gemeinderat gewählte Oberbauführer war geboren am 2. Mai 1867 in Esselbach bei Marktheidenfeld. Er starb in Schweinheim am 19. Januar 1934 im heutigen Haus Bergstraße 4 schräg gegenüber der Einmündung der später nach ihm benannten Heimstraße.

    Die Abstimmung mit der Stadt Aschaffenburg wegen doppelter Straßennamen und die Vorschläge der Gemeinde Schweinheim für eine entsprechende Umbenennung von Straßen, also auch der Schlageterstraße in Heimstraße, erfolgte bereits vor der Eingemeindung von Schweinheim (1. April 1939). Der Schweinheimer Gemeinderat hatte bereits am 9. März 1939 darüber beraten und für den Schweinheimer Straßennamen Schlageterstraße den Straßennamen Heimstraße vorgeschlagen.

    Die Umsetzung dieses Vorschlags dürfte dann von der Stadt Aschaffenburg erfolgt sein.

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