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Geschwister-Scholl-Brunnen

Helena Papantonioy, 1999
Marmor

Die Brunnenanlage versteht sich als Denkmal des Widerstands gegen das NS-Regime
der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ im Dritten Reich. Mit der aus einem unbehauenen
Marmorblock gleichsam herausgeschälten Rose wird ein Bezug zum Namen der Widerstandsgruppe hergestellt. Die seitlich aufragende, in einigem Abstand dazu aufgestellte Marmorstele thematisiert die Flugblätter, die von Hans und Sophie Scholl im Februar 1943 in der Universität München
verstreut wurden.
Auf der Rückseite der Stele findet sich ein Zitat von Hans Scholl: „Ich kann nicht abseits stehen, weil es für mich abseits kein Glück gibt, weil es ohne Wahrheit kein Glück gibt“. Die Flugblattaktion führte zu ihrer Verhaftung, Verurteilung und Hinrichtung.
Die Künstlerin interpretiert ihre Arbeit als ein Mittel zur Sensibilisierung der Sinne, um eine Brücke zur Vergangenheit zu schlagen. Scheinbar willkürlich angeordnete Treppenelemente, schiefwinklig und mit ihrer grauen Betonstruktur in deutlichem Kontrast zum schneeweißen Marmor der
Brunnenstelen, sollen Chaos andeuten und beim Betrachter Unbehagen auslösen. „Erst die Fähigkeit zu exakter Betrachtung ermöglicht verantwortungsvolles Handeln“ (Helena Papantonioy).

Siehe auch unter diesem Link.

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