Der Höhepunkt der Faschingszeit in den 1960er Jahren war für uns Kinder nicht nur der Faschingszug am Faschingssonntag, sondern auch und vor allem der Faschingsdienstag. Denn nachmittags wurde die Herschelgass, die damals noch keine Fußgängerzone, sondern eine verkehrsreiche Straße war, für den Verkehr gesperrt. Das war ein Ereignis! Denn nun konnten all die kleinen Narren, verkleidet als Indianer, Cowboy, Prinzessin, Rotkäppchen usw. die Herschelgass rauf und runter rennen. Man fasste sich an den Händen und zog in langen Schlangen auf der sonst den Autos vorbehaltenen Straße, während aus Lautsprechern Faschingsmusik ertönte. Erhitzt und glücklich lief man abends nach Hause und wusste schon, dass man im nächsten Jahr unbedingt wieder dabei sein wollte.