Zwischen den Stationen VI und VII des Schweinheimer Kreuzweges auf dem Erbig steht das sog. Erbigshelgen, das im Volksmund nur „Maria hilf“ genannt wird. Auf einem breiten abgeschrägten Sockel erhebt sich ein gemauerter und verputzter Schaft, der mit einer Platte abgeschlossen ist, auf der sich ein Bildhäuschen mit Satteldach befindet. Im Giebelfeld ist ein Christuskopf dargestellt, in der Bildnische ist heute ein aus Ton gefertigtes Halbrelief der „Schönstatt-Madonna“ eingesetzt. Links und rechts der Nische ist die Bezeichnung 1841 eingemeißelt. Der Kreuzweg beginnt am südwestlichen Ende des Steinweges und führt durch eine Birkenallee zur Obernauer Wallfahrtskapelle. Er wurde auf Initiative des Schweinheimer Pfarrers Karl Umenhof 1935 errichtet.
Die einzelnen Stationen sind gemauert, verputzt und weiß gestrichen. Auf einem leicht geböschten Sockel mit Schräggesims folgt ein sich verjüngendes Oberteil mit seitlicher Auskragung und biberschwanzgedecktem Satteldach. Auf der Vorderseite sind die Leiden Christi aus Keramikmosaiken dargestellt. Ursprünglich waren die Szenen in einem Enkaustik-Verfahren von dem Künstler Alois Bergmann-Franken gemalt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie erneuert und von dem Künstler gemeinsam mit seinem Sohn Udo als Keramikmosaiken gefertigt. Der neu gestaltete Kreuzweg wurde 1956 geweiht. Eine Besonderheit besteht in der Anzahl der Stationen. Neben den üblichen 14 gibt es zwei weitere, auf denen die Auferstehung Christi (15) und die Kreuzauffindung durch die hl. Helena (16) dargestellt sind. Der Kreuzweg wurde 1999 grundlegend saniert.
Quelle:
Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 305-306.