Skip to content

Duccastraße

Die zwischen Bahnhof und Altstadt liegende Duccastraße verbindet seit 1891 die Weißenburger Straße mit der Ludwigstraße. Sie ist benannt nach dem am 9. November 1800 in Aschaffenburg geborenen Privatier Anselm Ducca, welcher der Stadt einen Waisenfonds für bedürftige Knaben und Mädchen zu deren besserer Ausbildung nach Verlassen der Schule stiftete. Der „Ducca’sche Waisenfonds“ betrug 10.000 Gulden. Von der Summe sollte außerdem die Pflege seiner Grabstätte auf dem Altstadtfriedhof bestritten werden.

Duccastraße 4

Den dreigeschossigen Wohnhausbau mit Jugendstilfassade entwarf der Architekt Friedrich Selbert 1906 für den Baumeister Franz Münstermann an der nördlichen Grundstücksgrenze seines eigenen Anwesens. Der Mansarddachbau wurde in der Art der Neubebauung traufständig an der Baulinie errichtet. Er nimmt die gesamte Grundstücksbreite ein. Der Hof und das Rückgebäude sind über eine Tordurchfahrt, die sich auf der Seite zu Haus Nr. 6 befindet, erreichbar. Die symmetrische Fassade wird von einem über die beiden Obergeschosse reichenden dreiseitigen Erker bestimmt. Dieser mündet in einem geschwungenen Zwerchgiebel. Rechts und links wird er von je zwei hochrechteckigen Fenstern flankiert: die des 1. Obergeschosses sitzen auf einem leicht vorkragenden Sohlbankgesims auf, die des 2. Obergeschosses reichen bis zur mehrfach profilierten Traufe. In beiden Obergeschossen sind die Fenster mit Gewänden aus Rotsandstein gerahmt und mit einem erhaben ausgearbeiteten Schlussstein dekoriert. Das hohe Erdgeschoss ist bis zum Sohlbankgesims des 1. Obergeschosses aus Rotsandsteinquadern gemauert. Die Brüstungsfelder der rundbogigen Erdgeschossfenster sind dekorativ reliefiert. Weitere dekorative Elemente kommen in einem reliefierten Fries unterhalb des Sohlbankgesimses im 1. Obergeschoss und in den Brüstungsfeldern zwischen den Fenstern des Erkers zum Ausdruck. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer getroffen, konnte jedoch wieder aufgebaut werden und ist heute ein anschauliches Beispiel des etwas strengeren Jugendstils.

Quelle:

Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 37.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert