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Christian-Schad-Straße

1999 benannt nach Christian Schad
*21.08.1894 in Miesbach †25.02.1982 in Stuttgart

Kunstmaler

Christian Schad wurde 1894 in Miesbach geboren und wuchs in München im großbürgerlichen Milieu auf. 1913 begann Schad ein Malereistudium an der Münchner Akademie der bildenden Künste. Um dem Kriegsdienst zu entgehen, zog der junge Künstler 1915 nach Zürich und 1917 nach Genf. Ab 1920 lebte und arbeitete er hauptsächlich in Italien, ab 1929 in Berlin.
Christian Schad war seit 1. Mai 1933 Mitglied der NSDAP. Zudem war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste; nur so durfte er an Ausstellungen teilnehmen, seine Kunstwerke verkaufen und erhielt nach Kriegsbeginn Arbeitsmaterialien zugeteilt. Er war während der NS-Zeit mit seinen Werken auf Kollektivausstellungen präsent, hatte jedoch keine Einzelausstellung. Schad hatte keine Funktionen oder Lehrämter inne und trat nicht durch öffentliche Aufträge hervor. Seine Werke während der NS-Zeit waren anschlussfähig hinsichtlich der anti-modernen und streng gegenständlichen Kunstproduktion im nationalsozialistischen Deutschland.
Schad erlebte die letzten Kriegsjahre in Aschaffenburg und Umgebung sowie im Harz in einer Kuranstalt. Seine Verpflichtung zum sogenannten „Volkssturm“ konnte er 1944 mit einem ärztlichen Attest verhindern. Die Spruchkammer Aschaffenburg stufte ihn 1947 in die Gruppe der „Mitläufer“ ein. Schad selbst sah sich im Rückblick auf den Nationalsozialismus in der Rolle des bewusst Unbeteiligten, des Anti-Militaristen, des Unpolitischen und damit letztendlich auch nicht Verantwortlichen.
Ab den 1950er-Jahren nahm Schad an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil. 1980 war eine umfassende Retrospektive in der Kunsthalle Berlin zu sehen.
Christian Schad starb 1982 in Stuttgart. Im Jahr 2000 schenkte seine Frau Bettina Schad der Stadt Aschaffenburg den kompletten Nachlass ihres Mannes. Das Christian-Schad-Museum wurde 2022 eröffnet. Zudem ist die Nilkheimer Grundschule nach Christian Schad benannt.

Weitere Informationen zu Christian Schad: Bettina Keß, „Mitglied (Kein Amt, kein Rang)“. Christian Schad im Nationalsozialismus. Ein neuer Blick auf Eigenbild, Fremdbild und Quellen, RIHA Journal 0210, 18 June 2019.

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