Am Häsbach steht an der Abzweigung des Weges zum jüdischen Friedhof ein Säulenbildstock aus rotem Sandstein. Auf seinem runden Schaft sitzt ein würfelförmiger Aufsatz mit vier Eselsrückengiebelchen. Drei der vier Seiten des Aufsatzes sind mit Kruzifixreliefs versehen. Auf der vierten Seite wurde in jüngerer Vergangenheit ein Bronzerelief der Madonna angebracht. Dazwischen befindet sich ein Zwischenstück mit Rollwerk. In den Giebelchen sind die Namen der Stifter eingraviert, die Hinweise auf alte Aschaffenburger Familien geben. Der Bildstock ist an zwei Stellen mit der Jahreszahl 1606 bezeichnet. Sein ursprünglicher Standort war in den Fischergärten, in der Nähe des Clemensheimes. Dort musste er 1874 dem Bau der Eisenbahnstrecke nach Obernburg und Miltenberg weichen und wurde ein Jahr später an seinen jetzigen Platz verbracht.
Quelle:
Ina Gutzeit/Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (Denkmäler in Bayern. VI. Unterfranken, 71), München 2015, S. 304.