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Alexandrastraße

1847 benannt nach Alexandra Amalia Prinzessin von Bayern
* 26.08.1826 in Aschaffenburg † 08.05.1875 in München

Bayerische Prinzessin, Wohltäterin der Stadt

Alexandra Amalia von Bayern wurde 1826 in Aschaffenburg geboren und war die jüngste Tochter von Ludwig I. und Therese von Bayern. Zu ihrer Geburt schenkte ihr Vater der Wohltätigkeitsanstalt der Stadt Aschaffenburg 1.000 Gulden. Alexandra Amalia von Bayern blieb unverheiratet und wurde Oberste Vorsteherin und Äbtissin in München und Würzburg. Es wird vermutet, dass sie an einer Zwangserkrankung und Wahnvorstellungen litt. Sie gilt als Wohltäterin der Stadt Aschaffenburg und als Begründerin der Aschaffenburger Armen- und Krankenküche. Alexandra Amalia von Bayern war auch als Schriftstellerin tätig. 1856 erschien ihr erstes Buch, „Feldblumen. Skizzen und Erzählungen“, es folgten Übersetzungen französischer und englischer Erzählungen sowie Gedichte und Bücher für Kinder. Sie starb 1875 im Alter von 49 Jahren in München.

  • Dickinger, Christian: Die schwarzen Schafe der Wittelsbacher: Zwischen Thron und Wahnsinn, München 2005.
  • Goes, Martin: Die Wohltätigkeits- und Unterrichtsstiftungen von Aschaffenburg. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte der Stadt, in: Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e.V., Carsten Pollnick (Hrsg.): Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e.V., Band 36, Aschaffenburg 1992.
  • Luitpold Prinz von Bayern (Hrsg.): Die Wittelsbacher. Ein Jahrtausend in Bildern, München 2014.

Kommentare

  1. An der Südwestseite vor dem Hofgärtnerhaus vom Park Schönbusch stand die bekannte ’’Alexandra-Buche”, Fagus sylvatica f.purpurea SCHNEID., Blutbuche (l), die 1853 anläß­lich des Aufenthalts der bayer. Königsfamilie (König Max II.) in Aschaffen­burg gepflanzt worden war und nach plötzlichem Absterben 1986/87 am 2.2.1988 gefällt wurde.

    Ulrich Ertl: Die Gehölze des Schönbusch, herausgegeben vom Naturwissenschaftlichen Verein Aschaffenburg, Nachrichten des Naturwissenschaftlichen Museum Aschaffenburg 105 im Juni 2001, S. 85 ISSN 0518 – 8512

  2. Pardon, das Gemälde von Stieler für die Schönheitsgalerie Ludwigs I. zeigt Kronprinzessin Alexandra Amalia nicht als ca. 12-jährige, sondern 1845 als ca. 19-jährige.

    Die wenigsten dürften allerdings Alexandra Amalie auch als Schriftstellerin kennen. Hier eine Leseprobe aus den „Feldblumen“ der damals 30-jährigen:

    „Als nämlich Magdalena sah, wie ich meinen Garten plünderte, um am morgigen Frohnleichnamsfeste die Wege, über welche das hochwürdige Gut getragen wird, zu bestreuen, schlich sie sich zu ihrem eigenen Blumenbeet, und betrachtete lange diese Rose, die erst am Morgen zu ihrer Freude aufgeblüht war. Endlich pflückte sie dieselbe nach einem innerlichen Kampfe ab, brachte sie mir und fragte mich, ob man die schöne Rose nicht zum Schmucke des Tabernakels verwenden könne, dem lieben Gott gönne sie dieselbe ja von Herzen. Das hat mich fast gerührt; denn ich wusste, wie sehr Magdalena an ihrer Rose hing, deren Aufblühen sie kaum erwarten konnte. Hatte sie mich doch eines Morgens gefragt, ob sie mit dem Finger nicht nachhelfen dürfe, damit sie sich eher entfalte.“

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