1946 benannt nach Daniel Dilsheimer
* 31.08.1818 in Aschaffenburg † 19.04.1882 in Paris
Stifter
Daniel Dilsheimer kam 1818 als Sohn von Löb Dilsheimer und Gerliche geborene Wolfsthal in Aschaffenburg zur Welt. Er starb 1882 in Paris. Nach seinem Tod stiftete er seiner Heimatstadt Aschaffenburg 100.000 Francs, die für die Erziehung armutsbetroffener Kinder, die durch gutes Benehmen und Begabung auffielen, genutzt werden sollten. Die Nutzung des Geldes wurde detailliert festgelegt: Einmal jährlich wurde ein Junge ausgewählt, der bis zum Abschluss seiner Lehre, seiner Ausbildung als Künstler oder seines Studiums eine jährliche Summe von 500 Francs erhalten sollte, weiterhin wurde jährlich ein Mädchen mit einer Aussteuer ausgestattet. Dilsheimer, der einer jüdischen Familie entstammte, legte fest, dass im Wechsel christliche und jüdische Mädchen ausgewählt werden sollten.
- Goes, Martin: Die Wohltätigkeits- und Unterrichtsstiftungen von Aschaffenburg. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte der Stadt, in: Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e.V., Carsten Pollnick (Hrsg.): Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e.V., Band 36, Aschaffenburg 1992.
Die Dilsherimerstraße hieß von 1935 bis zu ihrer Rückbenennung nach 1945 Schoberstraße (Einwohnerbuch der Stadt Aschaffenburg 1939/40 S. II/4).