Ein Straßenname ist eine der höchsten Formen der Ehrung auf kommunaler Ebene. Die ist in der Regel gebunden an eine besondere Leistung. Ehrung lässt sich nicht auf einen Lebensabschnitt reduzieren, sondern würdigt die gesamte Person. Ehrwürdigkeit ist abhängig vom „Zeitgeist“, von vorherrschenden Weltanschauungen und kulturellen Leitideen. Sie repräsentieren den Wertekanon einer Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit – und dabei auch nur den derjenigen, die die Macht für Ehrungen hatten. So ist es zu erklären, dass Frauen oder Minderheiten wie beispielsweise Migrantinnen und Migranten deutlich weniger durch Straßennamen geehrt werden.
Die Bewertung der Ehrwürdigkeit unterliegt also einem Wandel und muss von Zeit zu Zeit überprüft werden. Folgende Generationen werden diese Fragen neu bewerten.