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„Fallen Liberators of Aschaffenburg 1945“

US-amerikanische Kriegstote der Kämpfe um Aschaffenburg 1945: Eine Spurensuche

Angelina Focht, Eva Jedlitschka,
Mario Schwind, Ralph Trockenbrodt

Die Geschichte Aschaffenburgs im Zweiten Weltkrieg, insbesondere die der Kämpfe zur Befreiung der Stadt beginnend dem 25. März bis zur Kapitulation am 3. April 1945, ist bereits vielfach und ausführlich in unterschiedlichen Publikationen beschrieben worden. Diese reicht von im Jahr 1955 veröffentlichten Augenzeugenberichten in der lokalen Presse bis in die Gegenwart mit der im Jahr 2024 erschienenen Chronik zur Geschichte der Stadt Aschaffenburgs im 19. und 20. Jahrhundert.

Dieser Beitrag zielt nun anlässlich des 80jährigen Jahrestags zur Kapitulation Aschaffenburgs und dem Ende des Zweiten Weltkriegs darauf ab, anhand bisher unbekannter Quellen, den „fallen liberators of Aschaffenburg 1945“ – „den gefallenen Befreiern Aschaffenburgs 1945“ Namen und Gesichter zu geben und, soweit möglich, ihre letzte Ruhestätte zu verorten.

Eine exakte und abschließende Benennung der in den vergangenen Jahrzehnten teils sehr unterschiedlich kursierenden Opferzahlen aller in und um Aschaffenburg gefallenen US-Soldaten wird sich, so auch der Abgleich mit den neueren Quellen, vermutlich dauerhaft nicht mehr klären lassen.

Das von Christian Th. Müller im Auftrag der Stadt Aschaffenburg 2016 unter dem Titel „Aschaffenburg als amerikanischer Militärstandort“ verfasste Werk, nimmt im Kapitel zum Kriegsende 1945 ansatzweise Bezug auf die Opferzahlen auf amerikanischer Seite. Die gegensätzlichen Quellenangaben veranlassen den Autor jedoch auch, sich einer genauen Festlegung zu entziehen.

Jedoch konnte aufgrund der mehrjährigen guten Zusammenarbeit mit dem in den Vereinigten Staaten lebenden deutschen Hobbyhistorikers Ralph Trockenbrodt bislang nicht bekanntes Quellenmaterial für das Stadt- und Stiftsarchiv erworben werden und war somit für eine Spurensuche überaus hilfreich. Der bedeutsamste und aufschlussreichste Fund auf einer amerikanischen Internetverkaufsplattform war hierbei die Verlustliste der 45th US Infantry Division. Diese Division hatte nach Überschreitung des Rheins unter Heranziehung weiterer Kräfte den Auftrag erhalten, die „Festung Aschaffenburg“ einzunehmen.

Die nun im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg im Bestand der Landeskundlichen Bibliothek vorliegenden Listen stammen aus dem Bestand der National Archives in Washington DC. und sind für Forschungszwecke zugänglich.

Für die Auswertung der Gefallenenliste, welche nach unterstellten Regimentern und weiteren Teileinheiten gegliedert ist, wurde nur das 157th US Infantry Regiment herangezogen, da dieses ab dem 25. März bis 3. April 1945 unmittelbar in Aschaffenburg und dem nahegelegenen Raum Schweinheim – Gailbach kämpfte. Daher liegt auch die Vermutung sehr nahe, dass diese Einheit die meisten Gefallenen zur Befreiung Aschaffenburgs zu verzeichnen hatte. Diese Liste ist in allen Teilen vollständig überliefert.

Für die weiteren Teile der 45th US-Infantry Division, insbesondere des 179th und 180th US Infantry Regiments, sind die Namen aller Gefallenen gleichfalls gelistet, jedoch fehlen Einträge des Sterbedatums teils größeren Umfangs und können zeitlich dadurch nicht eingeordnet werden.

Das Auffinden der Grablagen der US-Gefallenen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Frankreich war, anhand der vorhandenen biografischen Daten, laut Liste Name, Vorname, Dienstnummer, Dienstgrad, Teileinheit, Art des Todes und dem handschriftlich vermerkten Todesdatum [Zeitpunkt der Eintragung 1947] ausgesprochen hilfreich und letztlich der direkte Zugang zu den Kriegstoten.

Die nun vorliegende, in Teilen abgeänderte und um eine Quell-URL ergänzte Verlustliste, verweist auf weitere genalogische Metadaten der Gefallenen und bedarf keiner Vollständigkeit.

Gefallenenliste
(Die Benutzung der verlinkten Datenbanken zu Recherchezwecken geschieht eigenverantwortlich, die jeweiligen Hinweise hierfür sind zu beachten.)

Anlässlich des 80. Todestags von Staff-Sergant Lawrence T Bartels besuchte Ralph Trockenbrodt dessen letzte Ruhestätte in Elmhurst, Illinois, USA, und legte für den am 3. April 1945 gefallenen Angehörigen des 157th Infantry Regiments ein Blumengebinde nieder.

weiterführende Links:
The Battle of Aschaffenburg: An Example of Late World War 2 Urban Combat in Europe
History of the 45th Infantry Division
„History of the 157th Infantry Regiment (Rifle), 4 June 1943-8 May 1945“ by United States Army
Lorraine American Cemetery and Memorial in Saint-Avold, Lorraine – Find a Grave Friedhof

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