1871 benannt nach Ludwig II. von Bayern
* 25.08.1845 in Nymphenburg † 13.06.1886 im Starnberger See
König von Bayern
Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Bayern wurde 1845 in Nymphenburg bei München geboren und war der älteste Sohn von König Maximilian II. und Marie von Preußen. Ludwig II. ist bis heute als Märchenkönig bekannt. Er ließ mehrere prunkvolle Schlösser errichten, darunter Schloss Neuschwanstein. Ludwig wurde 1864 nach dem Tod seines Vaters mit 18 Jahren zum König ernannt. Er förderte den Komponisten Richard Wagner finanziell und ideell. An den Kriegen 1866 und 1870 wollte er sich zunächst nicht beteiligen, was wegen bestehender Bündnisse nicht gelang. Bereits während seiner Regierungszeit zog Ludwig sich aus der Öffentlichkeit zurück. Seine zahlreichen Bauvorhaben wirkten sich negativ auf die finanzielle Lage Bayerns in den 1880er Jahren aus. Aufgrund einer vermeintlichen psychischen Erkrankung wurde Ludwig 1886 entmündigt und sein Onkel Luitpold übernahm die Regentschaft. Ludwig wurde in Neuschwanstein verhaftet und beging am 13.06.1886 Suizid. Nach heutigem Forschungsstand war Ludwig nicht „geisteskrank“, sondern litt an einer Sozialphobie in Verbindung mit Schuldgefühlen hinsichtlich seiner Homosexualität.
- Albrecht, Dieter, „Ludwig II.“ in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 374-379 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118574892.html#ndbcontent
- Luitpold Prinz von Bayern (Hrsg.): Die Wittelsbacher. Ein Jahrtausend in Bildern, München 2014.