Der Namensgeber wurde 1892 in Augsburg geboren und kam nach dem Lehramtsstudium 1912 an den Untermain. Seine erste Stelle hatte er in Hösbach / Landkreis Aschaffenburg. Am 07.04.1920 heirate er Paula Wölfle. Ab 1922 lebte das Ehepaar in der damals noch selbstständigen Vorortgemeinde Schweinheim, die am 1. April 1939 ein Stadtteil Aschaffenburgs wurde.
Den Schweinheimer Männergesangverein dirigierte er von 1924 bis 1947. 1928 gründete er den Kirchenchor der katholischen Pfarrei Maria Geburt und nach dem Zweiten Weltkrieg das Aschaffenburger Lehrerorchester, das er bis 1969 leitete.
Von 1948 bis 1955 war Johann Lindenberger Rektor der Friedensschule, die 1945 in zwei vom Fliegerhorst Ringheim auf die Großmutterwiese übertragenen Holzbaracken eingerichtet wurde. Dort wurde auch ich im Herbst 1954 eingeschult. Im September 1955 zog man um in die neu gebaute Grünewald-Schule [Maler Matthias-Grünewald (1480- 1528)] an der Ludwigsallee 2 [König Ludwig I. (1786-1868)] / Dr.-Robert-Koch-Straße [Prof. Dr. med. Robert Koch (1843-1910); heute nur noch Bezeichnung Koch-straße]. Bis zu seiner Pensionierung 1957 war Johann Lindenberger ebenso deren Rektor. Mit seinem Schulchor führte er u. a. Kinderopern auf.
Johann Lindenberger verfasste zudem heimatkundliche und kulturelle Schriften. Ferner war er regelmäßig Feuilleton-Mitarbeiter der hiesigen Lokalzeitung Main-Echo und beschrieb im Spessartheft Nr. 6 (1963) auch die Geschichte der Schulen in Schweinheim.
Er starb am ersten Weihnachtsfeiertag 1973. Die Stadt Aschaffenburg ehrt ihn seit dem 4. Mai 2012 durch die Platzbenennung am hinteren Viertel der Marienstraße neben der Freifläche des Hauses für Kinder Sankt Franziskus / Maibaum / Kriegerdenkmal / Eisdiele. Das Straßenschild enthüllten der damalige Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD) und Lindenbergers 83-jähriger Sohn.
Autor: Dr. phil. Lothar Blatt