2017 benannt nach Karl Jaspers
*23.02.1883 in Oldenburg † 26.02.1969 in Basel
Philosoph
Karl Jaspers wurde 1883 in Oldenburg geboren. 1901 begann er ein Studium der Rechtswissenschaften, ab 1902 studierte er Medizin und wurde im Jahr 1913 im Fach Psychologie habilitiert. Im Anschluss arbeitete Jaspers am philosophischen Institut und wurde 1921 zum ordentlichen Professor für Philosophie ernannt. Schwerpunkt seiner philosophischen Arbeit war die Existenzphilosophie. Jaspers unterhielt Beziehungen zu Martin Heidegger und war der Doktorvater Hannah Arendts. Da Jaspers‘ Frau Gertrud Mayer Jüdin war, brach der Kontakt zu Heidegger wegen dessen Tätigkeiten innerhalb der NSDAP 1933 ab. Jaspers emigrierte trotz der Herkunft seiner Frau nicht, sondern blieb in Deutschland, auch wenn er 1937 aufgrund seiner Arbeit in den Ruhestand versetzt wurde und ab 1943 nicht mehr publizieren durfte. Nach 1945 beschäftigte sich Jaspers mit der Schuldfrage und sprach unter anderem die Empfehlung eines Lehrverbots für Heidegger aus. Er folgte 1948 einem Ruf nach Basel, wo er 1969 starb.
- Wisser, Richard, „Jaspers, Karl“ in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 362-365 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118557106.html#ndbcontent
- Thornhill, Chris: Karl Jaspers, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy (2006, 2022), Online-Version: https://plato.stanford.edu/entries/jaspers/