1978 benannt nach Friedrich Ludwig Jahn
* 11.08.1778 in Lanz † 15.10.1852 in Freyburg
Politiker und Pädagoge
Friedrich Ludwig Jahn wurde 1778 in Lanz bei Lenzen zwischen Hamburg und Berlin geboren. Er studierte in Halle/Saale, Frankfurt/Oder, Greifswald und Göttingen Theologie, Geschichte und Germanistik. Im Anschluss an das Studium arbeitete er viele Jahre als Lehrer und engagierte sich in nationalistisch-patriotischen Gruppierungen. 1811 eröffnete Jahn den ersten „Turnplatz“ auf der Hasenheide in Berlin. Jahn verfolgte eine Sporterziehung nach patriotischen Grundsätzen, die zum Teil auch rassistisch und antisemitisch waren. Seine Ideologie beschrieb er im Jahr 1810 im Buch „Deutsches Volksthum“. 1819 wurde das Turnen wegen politischen Konflikten um die Jenaer Burschenschaft, die eng mit Jahn zusammenarbeitete, verboten. Jahn wurde im selben Jahr inhaftiert. Nach seiner Freilassung 1820 durfte er 20 Jahre lang nicht politisch arbeiten. 1848 wurde er ins Parlament der Frankfurter Paulskirche gewählt. Er starb 1852 in Freyburg nahe Leipzig. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Friedrich Ludwig Jahn als „Turnvater“ erneut rezipiert; insbesondere die Nationalsozialisten bezogen sich auf sein Werk.
- Oliver Ohmann: Friedrich Ludwig Jahn. Frisch, frei, fröhlich und fromm. Sutton, Erfurt 2009.
Ueberhorst, Horst, „Jahn, Friedrich Ludwig“ in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 301-303 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118556622.html#ndbcontent.