Bodelschwinghstraße (Innenstadt), benannt 1949 nach
Friedrich von Bodelschwingh (1877 – 1946)
Evangelischer Theologe, Innere Mission
- * 14. August 1877 in Gadderbaum (Bielefeld)
- 1883 – 1896 Schulbesuch mit Abschluss Abitur am Gymnasium in Bielefeld
- Ab 1896 Studium der Theologie an den Universitäten Bonn, Basel, Tübingen und Greifswald
- 1900 – 1901 einjährig-freiwilliger Militärdienst in Göttingen (Abgang als Unteroffizier der Reserve)
- 1900/03 Theologische Prüfungen in Münster
- 1903 Hilfsprediger in Dortmund
- 1904 Ordination als Pfarrer und Rückkehr nach Bethel
- 1906 Pfarrer der Zionsgemeinde Bethel und stellvertretender Leiter der Betheler Anstalten
- 1910 Übernahme der Leitung der Betheler Anstalten
- 1911 Hochzeit mit Julia (geb. von Ledebur)
- Ab 1918 Ausbau und Spezialisierung der Betheler Anstalten im Hinblick auf medizinische Forschung (Epilepsie), Schulwesen, Kinderheilkunde, gezielte Behandlung und Betreuung von Kranken und Behinderten sowie Fürsorge für Nichtsesshafte und schwererziehbare Jugendliche
- 1924 Vorbereitung und Durchführung des ersten Kirchentags des Deutschen Evangelischen Kirchenbunds in Bethel
- 1925 Delegierter auf der Stockholmer Weltkirchenkonferenz
- 1925 – 1932 Veröffentlichungen „Die Stadt der Epileptischen: Bethel bei Bielefeld“ (1925), „Leben, Leiden und Lieben der Kinder in Bethel“ (1927 oder 1931), „Saat und Segen in zwölf Jahren der Arbeit von Bethel“ (1931), „Die Macht der Liebe“ (1932)
- 1931 Teilnahme an der Fachkonferenz für Eugenik des Central-Ausschusses der Inneren Mission in Treysa („Treysaer Erklärung“)
- 1933 kurzzeitig gewählter Reichsbischof (Mai/Juni)
- 1933 – 1945 Mitglied der DAF
- 1934 – 1945 Mitglied der NSV
- 1934 Gründungsmitglied der „Reichsarbeitsgemeinschaft der missionarischen und diakonischen Werke und Verbände“, Mitglied deren Leitungsgremiums (Bruderrat)
- 1934 – 1937 Beiträge in anstaltseigenen Publikationen (Zeitschriften), darunter „Das Geheimnis und die Fülle Christi in der Heilsgeschichte“ (1937)
- 1935 Vizepräsident des Central-Ausschusses für die Innere Mission, Vorsitzender des Provinzialverbandes für Innere Mission Westfalen
- 1939 Veröffentlichung „Lebendig und frei. Predigten“
- 1945 Anteil an der Gründung der Evangelischen Kirche in Deutschland, am Wiederaufbau der Betheler Anstalten sowie der dortigen Theologischen Schule
- † 4. Januar1946 in Gadderbaum (Bielefeld)
Ehrungen:
- 1917 Dr. theol. h. c. in Münster
- 1932 Dr. med. h. c. in Heidelberg
- 1938 Dr. h. c. med. in Debrecen (Ungarn)
Der Theologe Friedrich von Bodelschwingh gilt als eine der führenden Persönlichkeiten der Inneren Mission und hatte Anteil an der Entwicklung der Anstaltsfürsorge in Deutschland. Sein Vater, der Theologe Friedrich Christian Carl von Bodelschwingh (1831 – 1910), leitete ab 1872 die „Evangelische Heil- und Pflegeanstalt“ bei Bielefeld, die er in „Bethel“ umbenannte. Sohn Friedrich (der Jüngere) übernahm nach dem Tod des Vaters 1910 die Leitung der Betheler Anstalten und betrieb nach dem Ersten Weltkrieg „den Ausbau und die Spezialisierung der Betheler Anstalten im Hinblick auf die medizinische Forschung (Epilepsie), das Schulwesen, Kinderheilkunde, gezielte Behandlung und Betreuung von Kranken und Behinderten sowie Fürsorge für Nichtsesshafte und schwererziehbare Jugendliche“[1]. Auch als Kirchenpolitiker spielte er eine Rolle.
Wirken in der NS-Zeit
Friedrich von Bodelschwingh war während der NS-Zeit als Leiter (später „NS-Betriebsführer“) der Anstalten Bethel verantwortlich für eine der größten Institutionen der Inneren Mission in Deutschland mit etwa 4.500 Plätzen. Die Anstaltsleitung sah sich dem „vaterländisch-rechten Lager zugehörig“, wie Matthias Benad im Resümee seines Beitrags „Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus“ feststellte:
„Die Errichtung einer Rechtsdiktatur unter Hitlers Führung fand im Anstaltsmilieu seit 1931/32 breite politische Unterstützung, weil man sich davon eine Stabilisierung der politischen und sozialen Ordnung und positive Auswirkungen auf wichtige Arbeitsbereiche versprach, so in der Fürsorgeerziehung und in der Betreuung arbeitsloser Wanderer. Man erwartete, eine Regierung der nationalen Revolution werde, nach dem Vorbild der Verhältnisse vor 1918, der evangelischen Kirche ‚vollen Lebensraum‘ gewähren und ihr günstige Bedingungen für die Rechristianisierung des Volkes schaffen, indem sie weltanschauliche Konkurrenz aus dem marxistischen und liberalen Lager unterband.“[2]
Auch Friedrich von Bodelschwingh erschien im Spätsommer 1933 „eine Diktatur die einzige Lösung“[3] zur Erhaltung des Staates. Er teilte anfangs die Hoffnung vieler deutscher Protestanten auf einen autoritären Staat, der der evangelischen Kirche volle Freiheiten lasse und sich dem „marxistischen Sozialismus“ als größtem Gegner der Kirche entgegenstelle.
Persönlich war Friedrich von Bodelschwingh ab Ende 1933 Mitglied Deutschen Arbeitsfront (DAF) und ab 1934 der der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). Er war zu keiner Zeit Mitglied der NSDAP – im Gegensatz zu führenden Angestellten der Bethler Anstalten, darunter leitende Ärzte, die sich mit und ohne Parteizugehörigkeit der NSDAP zuwandten.[4] Er schenkte Anfang 1933 „Paul von Hindenburg als Vertreter einer konservativen Politik im Geiste des evangelischen Kaiserreiches sein uneingeschränktes politisches Vertrauen“[5], ließ keine Wertschätzung für eine parlamentarisch-demokratische Ordnung erkennen und unterstützte die Forderung nach einem autoritären System. Trotz der Sympathie mit der „nationalen Erhebung“ stand sein umfassender volksmissionarischer Anspruch früh im Gegensatz zu dem Totalitätsanspruch der Nationalsozialisten, wie Matthias Benad anmerkt. Vor und während der NS-Zeit veröffentlichte Friedrich von Bodelschwingh zahlreiche Beiträge zumeist in anstaltseigenen Organen. Aus seiner schriftstellerischen Tätigkeit resultierten allerdings keine Einnahmen, wie er selbst bekundete, da die Veröffentlichungen „nur der Förderung meiner beruflichen Aufgaben“ dienten. Gleiches galt für Vorträge „über kirchliche und soziale Fragen im Zusammenhang mit meiner amtlichen Tätigkeit“. Von der Reichsschrifttumskammer, deren Mitglied er nicht war, erhielt er (rückwirkend) Befreiungsscheine für Publikationen.[6] Da Friedrich von Bodelschwingh im Januar 1946 verstarb, durchlief er kein Entnazifizierungsverfahren, das eventuell weitere Mitgliedschaften in NS-Organisationen hätte belegen können.
Ende Mai 1933 geriet Friedrich von Bodelschwingh „für kurze Zeit in das Rampenlicht der kirchenpolitischen Öffentlichkeit“:[7] Er wurde von der „Jungreformatorischen Bewegung“, die in Opposition zu den „Deutschen Christen“ (DC) stand, als Kandidat für das Amt des Reichsbischofs benannt (ohne sein Wissen). Friedrich von Bodelschwingh zögerte, stellte sich dann aber als Kandidat gegen den Kandidaten der DC (in Person von Ludwig Müller, Königsberger Wehrkreispfarrer) zur Verfügung – und wurde mit überraschend klarer Mehrheit gewählt. In einer Veröffentlichung kurz nach der Wahl beschwor er den „Weg der Diakonie“ und sah sich – obwohl Kandidat einer kirchenpolitischen Gruppe – als Bischof der ganzen Kirche; die Kirche konnte seiner Vorstellung nach ihren Dienst nur in politischer Unabhängigkeit erfüllen. Schnell wurde jedoch klar, dass die nationalsozialistische Führung und die DC die Wahl nicht akzeptieren würden. Friedrich von Bodelschwingh blieb zunächst standhaft, sah sich schließlich dazu gezwungen, den ihm erteilten Auftrag zurückzugeben (Juni 1933); mehrere lutherische Kirchenführer, die ihn noch gewählt hatten, hatten ihm den Rückhalt entzogen; der politische Druck auf ihn war enorm. Er gilt als „prominenteste[s] Opfer dieser Kapitulation“[8] der evangelischen Kirchenführer vor dem nationalsozialistischen Staat.
Auf kirchlicher Ebene vermied Friedrich von Bodelschwingh nach außen in der Folge jede Parteibindung. Er nahm damit bewusst den Verdacht in Kauf, „er bewege sich im ‚Niemandsland der Unentschiedenen‘“[9]. Er stand der „Bekennenden Kirche“ nahe, war auch an deren Gründung persönlich beteiligt. Gegenüber den DC ging es ihm aber weniger um eine trennende Klarstellung denn um Ausgleich; offene Konfrontation war seine Sache nicht. Im Grunde kämpfte er darum, „die Volkskirche auch unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Herrschaft zu erhalten bzw. sie von innen her zu einer bekennenden Volkskirche zu entwickeln“[10]. Im Herbst 1934 war er Mitbegründer der „Reichsarbeitsgemeinschaft der missionarischen und diakonischen Werke und Verbände“, einer Sammelbewegung von Vertretern des Protestantismus neben der „Bekennenden Kirche“.[11]
Friedrich von Bodelschwingh sah die Bethler Anstalten (als Institution des Wohlfahrtssektors) stärker und in anderer Weise auf Kooperation mit staatlichen Stellen angewiesen, als das bei kirchlichen Gemeinden der Fall war. Laut übereinstimmender Darstellungen in der Literatur bemühte er sich fortwährend (bis etwa 1940) um eine Übereinkunft mit dem Staat, suchte in wohlfahrtspolitischen, diakonischen, kirchlichen Fragen engen Kontakt zu Behörden und Ministerien bzw. deren Vertretern.
Nach der anfänglichen Phase der Zustimmung und Sympathie gegenüber dem Nationalsozialismus war die zweite Phase von 1933 bis kurz nach Kriegsbeginn – Matthias Benad folgend – geprägt von „der latenten weltanschaulichen und wohlfahrtspolitischen Konkurrenz bei gleichzeitiger Zustimmung zu zahlreichen innen- und außenpolitischen Maßnahmen des Regimes“.[12] Manche Autoren wie Ernst Klee bewerten das Verhalten von Friedrich von Bodelschwingh kritisch, sehen seine „hinhaltende Kooperation mit NS-Stellen“[13] als Versuch an, den Bestand der Bethel‘schen Anstalten zu retten.
Eugenik und Euthanasie
Anneliese Hochmuth hat in ihrer „Spurensuche“ die Anstaltsgeschichte zu den Themen Eugenik, Sterilisationen und Euthanasie/Patientenmorde anhand der Anstaltsakten aufgearbeitet.[14] Dabei wird deutlich, dass sich die Innere Mission und auch Friedrich von Bodelschwingh persönlich schon Ende der 1920er Jahre mit diesen Themen intensiv beschäftigten. Zusammengefasst ließe sich sagen, dass sich Friedrich von Bodelschwingh offen für Fragen der modernen Eugenik zeigte, aber sich aus seinem christlichen Selbstverständnis strikt gegen die Euthanasie (im Sinne der Ermordung von Anstaltsinsassen) zeigte und aussprach.[15]
Bereits in einem Vortrag in Lübeck 1929 zeigte er sich aufgeschlossen für den Einfluss eugenischer Forschung auf die Wohlfahrtsfürsorge, lehnte aber zugleich die Ermordung von Patienten kategorisch ab.[16] Ähnliches gilt für die Evangelische Fachkonferenz für Eugenik vom 20. Mai 1931 in Treysa. Auf der Konferenz, an der Friedrich von Bodelschwingh teilnahm, wurde auf die deutliche Unterscheidung „zwischen der Verhütung der Entstehung erbkranken Lebens und der Vernichtung entstandenen Lebens“ hingewiesen.[17] Während Sterilisierungen unter bestimmten (noch festzulegenden) Voraussetzungen als „sittliche Pflicht“ in den Anstalten als gerechtfertigt anzusehen seien, sei die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ unter allen Umständen abzulehnen; zu letzterem zählten auch Schwangerschaftsabbrüche in Form einer „Ausdehnung der eugenischen Indikation“. In diesem Rahmen ist die Friedrich von Bodelschwingh zugeordnete Aussage zu verstehen, die mit Bezug auf die Konferenz in Treysa in der Literatur zitiert wird:
„Ich würde den Mut haben, vorausgesetzt, dass alle Bedingungen gegeben und Schranken gezogen sind, hier im Gehorsam gegen Gott die Eliminierung an anderen Leibern zu vollziehen, wenn ich für diesen Leib verantwortlich bin.“[18]
Insgesamt sah die Innere Mission in der „Asylierung“ der Kranken eine wichtige Aufgabe – auch im Sinne der Eugenik, da so geschlechtliche Beziehungen der Patientinnen und Patienten ohnehin so gut wie ausgeschlossen waren.
Als zum 1. Januar 1934 das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ in Kraft trat, wurde es in den Anstalten Bethel bereitwillig akzeptiert und umgesetzt; Anstaltsärzte spielten dabei eine treibende Kraft.[19] Das Gesetz betraf Anfallskranke und Psychiatriepatient:innen sowie Wanderer und Führsorgezöglinge. Die statistische Überlieferung aus der Zeit lässt eine genaue Angabe zur Anzahl der Zwangssterilisationen nicht zu; es lässt sich – gestützt auf vorliegende Daten – aber nachweisen, das deutlich über 1.000 Sterilisationen durchgeführt worden sind.[20] Schwangerschaftsabbrüche wurden hingegen prinzipiell abgelehnt.
Friedrich von Bodelschwingh vermied es in der Regel, sich zu den eugenischen Maßnahmen öffentlich zu äußern. Er hegte zwar gewisse Bedenken gegen den Zwangscharakter der Sterilisationen, räumte dem Staat aber das Recht ein, hier Zwang auszuüben. Ernst Klee gelangte nach Quellenstudium zu folgender Einschätzung:
„Bodelschwingh hat die Sterilisierungspraxis mit Überzeugung vertreten. Er steht auch sonst zum NS-Staat. Trotz der antikirchlichen Hetze verfasst er am 29. März 1936 einen Aufruf zu den Reichstagswahlen, freiwillig: ‚Drei Jahre ist Deutschlands Führer der erste Diener seines Staates gewesen. In tiefer Dankbarkeit gedenken wir dessen, was er durch diesen Dienst uns allen gab.‘ Zwei Jahre später, am 21. Juli 1938, leistet Bodelschwingh Hitler den Treueeid – für einen Pfarrer, der nicht den Deutschen Christen angehört, ein nicht unbedingt üblicher Schritt.“[21]
Anders verhielt es sich, wie erwähnt, hinsichtlich der „Vernichtung unwerten Lebens“, der „Euthanasie“: Entgegen der Entwicklung in der psychiatrisch orientierten Rassenhygiene reagierte die Anstaltsleitung hier eindeutig ablehnend. Auch Versuche des Reichsinnenministeriums, die Anstaltsleitung „von einer Radikalisierung der Aufartungspolitik aufgrund der Extremsituation des Weltkrieges zu überzeugen“[22], fruchteten diesbezüglich nicht. Friedrich von Bodelschwingh versuchte aktiv auf die Einstellung der „Aktion T 4“ hinzuwirken. Unter anderem lehnte die Anstaltsleitung das Ausfüllen von Meldebögen mit biografischen Angaben und Diagnosen einzelner Patientinnen und Patienten zunächst ab.[23] Kerstin Stockhecke, Leiterin des „Hauptarchivs der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel“ fasst das Wirken wie folgt zusammen:
„Für den Betheler Anstaltsleiter Friedrich von Bodelschwingh stand ab Anfang April 1940 fest, dass kranke, behinderte und psychisch beeinträchtigte Menschen selektiert, in Tötungsanstalten gebracht und dort ermordet wurden. Bodelschwingh lehnte dieses aus religiösen Gründen rundweg ab. In der Hoffnung, die Mordaktionen stoppen zu können, informierte er Kirchenleitungen und andere Leiter von Einrichtungen der Inneren Mission, er schrieb an Behörden und Parteifunktionäre, er nahm Kontakt zu führenden Personen des nationalsozialistischen Staates auf, führte mit ihnen Gespräche oder versuchte beharrlich zu Gesprächen mit den Verantwortlichen vorzudringen. Dabei kritisierte er die Krankentötungen und forderte zumindest eine gesetzliche Grundlage. Im Zuge einer gesetzlichen Regelung – so dachte Bodelschwingh – hätten die Tötungsaktionen nicht länger geheim bleiben können und auch das Ausland hätte davon erfahren.“[24]
Anders als andere Anstalten erhielt Bethel keine Aufforderung zum Abtransport von Patientinnen und Patienten. Es gab allerdings angeordnete Verlegungen in andere Anstalten,[25] darunter die jüdischer Patientinnen und Patienten (siehe unten). Die (nichtöffentlichen) Interventionen von Friedrich von Bodelschwingh sind im Selbstverständnis der Anstalten Bethel und darüber hinaus lange Zeit als mitverantwortlich für die Einstellung der „Euthanasie“-Morde gewertet worden (zusammen mit den öffentlichen Äußerungen des Bischofs von Münster, Clemens August von Galen). Einer Veröffentlichung aus dem Jahr 1953, die tatsächliche Ereignisse mit frei erfundenen kombinierte – aber als Tatsachenbericht rezipiert wurde –, kam diesbezüglich eine nachhaltige Wirkung zu.[26]
Stefan Kühl stellt in seinem Beitrag die These in den Raum, dass „die Sorge um die Existenz der Institution Bethel bei den Reaktionen der Anstaltsleitung auf die T4-Aktion eine Rolle gespielt hat“[27]. Auch Kühl weist auf die eindeutig ablehnende Haltung Friedrich von Bodelschwinghs hinsichtlich der Mordaktion an Kranken und Behinderten aufgrund seiner religiösen Einstellung hin, kommt nach seinem Quellenstudium aber zu folgendem Ergebnis:
„[…] Aus den Aufzeichnungen von Bodelschwinghs wird deutlich, dass er aufgrund des Drucks von außen bereit gewesen ist, einen Teil seiner Pfleglinge in die Tötungsanstalten abzugeben.
Unabhängig davon, ob man eine solche Strategie der hinhaltenden Kooperation als ‚verdeckte Obstruktionspolitik‘, ‚Mitarbeit zum Zwecke der Sabotage‘ oder als ‚Selektion‘ der eigenen Anstaltsbewohner bezeichnet, steht fest, dass die Leitung der v. Bodelschwinghschen Anstalten zu einem bestimmten Zeitpunkt bereit war, gegen ihre innere Überzeugung einen Teil der Anstaltsinsassen in die Tötungsanstalten auszuliefern. Durch das Opfern eines Teils der Anstaltsinsassen sollten der andere Teil der Behinderten bewahrt und die v. Bodelschwinghschen Anstalt [sic!] als Ganzes erhalten werden.“[28]
Jüdische Anstaltsbewohner:innen
Am 30. August 1940 hatte das Reichsinnenministerium eine „Verlegung geisteskranker Juden“ angeordnet.[29] In den Anstalten Bethel waren davon 14 Patientinnen und Patienten jüdischen Glaubens betroffen. Bethel war angewiesen, ihre jüdischen Patientinnen und Patienten in die Landesheil- und Pflegeanstalt Wunstorf zu bringen. Die Anstalten Bethel benachrichtigten einige Familien von Betroffenen und legten ihnen nahe, ihre Angehörigen nach Hause zu holen. Gleichzeitig wurde versucht, über die Jüdische Kultusgemeinde in Bielefeld private Unterbringungsmöglichkeiten oder einen Platz in einer jüdischen Anstalt zu finden. Für sechs Patientinnen und Patienten konnte eine anderweitige Unterbringung erreicht werden. Acht jüdische Männer und Frauen wurden schließlich am 21. September 1940 nach Wunstorf verlegt; eine Patientin konnte von dort noch abgeholt und bei einer jüdischen Familie in Bielefeld untergebracht werden. Nach heutigem Kenntnisstand wurden die anderen vier Männer und drei Frauen über Wunstorf in die Tötungsanstalt in Brandenburg/Havel transportiert und dort mit Gas umgebracht.
In der rezipierten Literatur gehen Forschende davon aus, die Anstaltsleitung habe die Einschätzung vertreten, unter den gegebenen Umständen nicht mehr für die jüdischen Patientinnen und Patienten tun zu können: „Offenbar hatte man keine Chance gesehen, diese doppelt stigmatisierten Kranken zu schützen: Sie waren Behinderte und Juden“, resümierte etwa Matthias Benad.[30] Mehrere Jahre zuvor, im April 1933, hatte sich Friedrich von Bodelschwingh zu Maßnahmen seitens der Nationalsozialisten gegenüber Jüdinnen und Juden geäußert:
„Wenn man in den letzten 20 Jahren das öffentliche Leben besonders in den Großstädten gesehen hat und dabei die Flut von Schmutz, Zersetzung und Unwahrheit, die aus entartetem jüdischen Geist in unser deutsches Volk hineingeflossen ist, kann man wohl verstehen, daß eine kräftige und harte Reaktion dagegen geschichtlich unvermeidlich war. Und in revolutionären Zeiten lassen sich Ausschreitungen nicht ganz vermeiden. Aber es ist ja deutlich, daß auch in diesem Fall viele edle und innerlich gute Menschen das leiden müssen, was ihre Volksgenossen gesündigt haben. Man kann nur wünschen – und das scheint sich ja anzubahnen – daß die notwendige Einschränkung jüdischen Einflusses aus dem Bereich der Volksleidenschaft in gesetzliche Bahnen geleitet wird. Wo wir können, versuchen wir von hier aus dahin zu wirken, daß Ungerechtigkeiten und Quälereien vermieden werden. Aber öffentlich kann man darüber bei den heutigen Verhältnissen nicht sprechen …!“[31]
Nach Matthias Benad benutzte Friedrich von Bodelschwingh den Begriff „jüdisch“ hier nicht in rassischer Bedeutung, „sondern als Sammeletikette für politische, soziale und sittliche Zustände, die dem kulturmissionarischen Rechristianisierungsprogramm der Inneren Mission zuwider liefen“.
Einsatz von Zwangsarbeitenden und Kriegsgefangenen
Regina Mentner hat die tradierten Quellen zum Thema Zwangsarbeit in den Bethelschen Anstalten ausgewertet, für die Friedrich von Bodelschwingh als „NS-Betriebsleiter“ verantwortlich zeichnete.[32] Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wurden in den Anstalten Bethel in der Landwirtschaft, in den Gewerbebetrieben, in der Hauswirtschaft sowie in der Pflege eingesetzt. In den Gewerbebetrieben begann der Einsatz ausländischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Februar 1942; bereits Ende 1939 waren in Zweiganstalten polnische „Arbeitskräfte“ beschäftigt, Ende 1941 trafen sowjetrussische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ein. Es fehlten aufgrund des Kriegseinzugs zunehmend weite Teile der Belegschaft. Die Anstaltsleitung stellte in den Anträgen auf Zuweisung ausländischer Arbeitskräfte „den vaterländischen Dienst an den Verwundeten heraus und betonte die kriegswirtschaftliche Bedeutung der Produktion von Brennstoffen, Brenntorf und Lebensmitteln“.[33] Bis Ende 1944 waren stets zwischen 150 und 180 zivile ausländische Zwangsarbeitende im Einsatz (zusätzlich zu den Kriegsgefangenen). Die dienstverpflichteten Frauen und Männer stammten aus den von Deutschen besetzten Gebieten; aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Holland, Jugoslawien, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, der Slowakei, der Ukraine und Ungarn.
Der „Betriebsführer“, also Friedrich von Bodelschwingh, und seine Stellvertreter, dazu die örtliche Schutzpolizei sowie der Betriebsobmann der DAF waren für die Einhaltung der Auflagen hinsichtlich der Überwachung verantwortlich, die allgemein unter Federführung der Geheimen Staatspolizei organisiert wurde. Durch allgemeine Vorschriften und Erlasse waren Ernährung, Unterkunft, medizinische Versorgung sowie Löhne und Arbeitszeiten geregelt. „Über die konkrete Ausgestaltung der Lebensverhältnisse gibt es nur wenige Quellen, deshalb lässt sich heute nicht mehr entscheiden, in welchem Ausmaß sich die jeweils Verantwortlichen Bethels an die Vorschriften hielten oder von ihnen abwichen“, konstatiert Regina Mentner. Das christliche Arbeitsethos, das Friedrich von Bodelschwingh in den Anstalten vertrat, spielte hinsichtlich der Zwangsarbeitenden keine ersichtliche Rolle. Wenngleich die Quellenlage wie erwähnt äußerst lückenhaft ist und präzise Angaben daher schwierig, profitierte die Anstalt Regina Mentner folgend von dem in der Regel unfreiwilligen Einsatz der zivilen ausländischen „Arbeitskräfte“: „Ohne Zweifel aber haben die Zwangsverpflichteten einen erheblichen materiellen Beitrag zum Fortbestand der Anstalten geleistet, der ihnen nicht angemessen vergolten wurde.“[34]
In Einzelfällen hat sich die Anstaltsleitung über Vorschriften hinweggesetzt, zugunsten der Zwangsarbeitenden. Daraus ließe sich aber keine Tendenz ableiten, so Regina Mentner, die zu folgendem Resümee gelangt:
„Die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel waren in ihrem Umgang mit Zwangsarbeiter(inne)n weithin ein Spiegel des Normalzustandes im nationalsozialistischen Deutschland. Das Interesse an der Arbeitsleistung der zugewiesenen Ausländer stand im Vordergrund und wurde bei Erkrankung oder Disziplinproblemen auch durchgesetzt, etwa durch Abschiebung, gelegentlich auch mit Hilfe der Ortspolizei oder durch Einschüchterung. Doch gab es gegenüber Anzeigen und Meldungen nach außen auch Bedenken. Ausgesprochene Misshandlungen sind nicht überliefert, der Einsatz von KZ-Häftlingen und jüdischen Zwangsarbeiter(inne)n ist nicht nachweisbar.“[35]
Neben dem Arbeitseinsatz ziviler Zwangsarbeitenden profitierten die Anstalten Bethel vom Einsatz Kriegsgefangener. Wie Kerstin Stockhecke und Volker Pieper in ihrer Untersuchung darlegen, verteilten sich die Kriegsgefangenen auf fünf Arbeitskommandos.[36] „Damit war die Anstalt Bethel mit sämtlichen Zweiganstalten in das System der Ausbeutung von Kriegsgefangenen eingebunden“, konstatieren die Forschenden. In Bethel selbst waren Kriegsgefangene vor allem mit dem Bau eines Luftschutzstollens beschäftigt, der für bis zu 2.000 Personen in den Berg getrieben und bis Kriegsende nicht vollständig fertiggestellt wurde. In den Zweiganstalten Eckhardtsheim und Freistatt waren insgesamt vier Arbeitskommandos in der Landwirtschaft beschäftigt. In den Zweiganstalten spielten Kriegsgefangene schon kurz nach Kriegsbeginn eine Rolle; der Stollenbau in Bethel durch Kriegsgefangene ist ab Herbst 1943 nachweisbar. Ein Arbeitskommando in Freistatt bestand bis 1942, die übrigen vier bis gegen Kriegsende.
Anzahl, Lebensumstände und Behandlung der Kriegsgefangenen lassen sich unter der sehr lückenhaften Datenlage nur sehr begrenzt rekonstruieren. Ähnlich wie im Falle der zivilen Zwangsarbeitenden findet sich nur sporadisches Quellenmaterial tradiert. Daraus lässt sich für März 1945 eine Anzahl von rund 250 Kriegsgefangenen in Zwangsdiensten der Anstalten schlussfolgern. Damit übertraf zumindest nahe Kriegsende die Anzahl der zwangsverpflichteten Kriegsgefangenen die der zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter deutlich. Die Forschenden halten eine gute Verbindung zum nahe gelegenen Stalag 326 (VI K) Senne für wahrscheinlich – und sehen diese als einen Baustein an für die Gewinnung einer solch großen Zahl bewilligter Kriegsgefangener als Arbeitskräfte, zumal der Einsatz etwa sowjetischer Kriegsgefangener in der Landwirtschaft eher unüblich war. Wobei hier die Vorstellung eines Bauernhofs eher trüge, da bei den landwirtschaftlichen Betrieben der Betheler Anstalten durchaus Bedingungen ähnlich denen in der Industrie herrschten.
In die vorgeschriebene Bewachung der Kriegsgefangenen in Bethel, die untergebracht waren in einem ehemaligen Wohnheim für Ziegeleiarbeiter, kaserniert hinter Stacheldraht, waren auch gut 30 Mitarbeiter der Anstalten als Hilfswachmänner einbezogen. Jeweils zwei vereidigte Wachposten wurden für die Bewachung der Kriegsgefangenenlager herangezogen. In einer Quelle aus dem Februar 1944 ist von 46 russischen Kriegsgefangenen im Arbeitskommando 713 die Rede; die Zahl dieses Arbeitskommandos pendelte sich wohl auf etwa 50 Kriegsgefangene ein. Wieviel Kriegsgefangene insgesamt in den Anstalten zwangsweise arbeiteten, lässt sich aufgrund unklarer Fluktuation und fehlender Überlieferungen nicht erheben. „Über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Kriegsgefangenen in Bethel lässt die lückenhafte Quellenlage nur wenige Aussagen zu“, resümieren entsprechend Kerstin Stockhecke und Volker Pieper.[37] Einzelne Berichte lassen auf Freizügigkeiten in Einzelfällen schließen, anderen Berichten zufolge gab es Denunziationen und in einem Fall auch tätliche Übergriffe eines Wachmannes (der allerdings bemerkenswerterweise daraufhin vom Dienst entbunden wurde).
Nach der Auffassung von Matthias Benad gehörte der Einsatz von Kriegsgefangenen und zivilen ausländischen Zwangsarbeitenden aus Sicht der Anstaltsleitung „zu den notwendigen Maßnahmen, um im Krieg die Arbeitsfähigkeit der Anstalten sicherzustellen – im Interesse der Patient(inne)n, der Anstalten und des Vaterlandes. […] Dass die Ausnutzung ihrer Arbeitskraft Unrecht sein könnte, wurde in Bethel nicht gesehen.“[38]
Quellen:
- BArch, R 9361-V/14482
Literatur:
- Benad, Matthias: Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus. In: Ders./Mentner, Regina (Hrsg.): Zwangsverpflichtet. Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiter in Bethel und Lobetal 1939 – 1945. Bielefeld 2002, S. 27 – 66.
- Benad, Matthias (Hrsg.): Friedrich v. Bodelschwingh d. J. und die Betheler Anstalten. Frömmigkeit und Weltgestaltung. Stuttgart/Berlin/Köln 1997.
- Hansen, Eckhard/Tennstedt, Florian (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 2: Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945. Kassel 2018, S. 15 f.
- Hochmuth, Anneliese: Spurensuche. Eugenik, Sterilisation, Patientenmorde und die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel 1929 – 1945. Bielefeld 1997.
- Kaminsky, Uwe: Die Anstalten der Inneren Mission und die Krankenmorde im Rheinland und in Westfalen. In: Bachmann, Hans/van Spankeren, Reinhard (Hrsg.): Diakonie: Geschichte von unten. Christliche Nächstenliebe und kirchliche Sozialarbeit in Westfalen. Bielefeld 1995, S. 299 – 325.
- Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und Nach 1945. Frankfurt am Main 2013 (4. Auflage), S. 57.
- Klee, Ernst: „Euthanasie“ im Dritten Reich. Die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“. Frankfurt am Main (vollständig überarbeitete Neuauflage) 2010.
- Kühl, Stefan: Eugenik und „Vernichtung lebensunwerten Lebens“: Der Fall Bethel aus einer internationalen Perspektive. In: Benad, Matthias (Hrsg.): Friedrich v. Bodelschwingh d. J. und die Betheler Anstalten. Frömmigkeit und Weltgestaltung. Stuttgart/Berlin/Köln 1997, S. 54 – 67.
- Mentner, Regina: „Arbeit ist Ehre und Freude des freien Mannes“ – Zwangsarbeit in Bethel, Eckardtsheim und Freistatt. In: Benad, Matthias/Dies. (Hrsg.): Zwangsverpflichtet. Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiter in Bethel und Lobetal 1939 – 1945. Bielefeld 2002, S. 67 – 131.
- Nicolaisen, Carsten: Fritz von Bodelschwingh als Kirchenpolitiker. In: Benad, Matthias (Hrsg.): Friedrich v. Bodelschwingh d. J. und die Betheler Anstalten. Frömmigkeit und Weltgestaltung. Stuttgart/Berlin/Köln 1997, S. 82 – 100.
- Pieper, Volker/Stockhecke, Kerstin: Der Einsatz von Kriegsgefangenen in den v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. In: Benad, Matthias/Dies. (Hrsg.): Zwangsverpflichtet. Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiter in Bethel und Lobetal 1939 – 1945. Bielefeld 2002, S. 143 – 171.
- Stockhecke, Kerstin: September 1940. Die „Euthanasie“ und die jüdischen Patienten in den v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. In: Brack, Claudia et al. (Hrsg.): Kirchenarchive mit Zukunft. Festschrift für Bernd Hey zum 65. Geburtstag. Bielefeld 2007, S. 131 – 142.
- Stockhecke, Kerstin: Die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel im Nationalsozialismus. Auf: Internet-Portal „Westfälische Geschichte“ [https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=186&url_tabelle=tab_websegmente&url_zaehler_blaettern=4], letzter Abruf: 01.08.2022.
- [1] Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik, S. 15.
- [2] Benad, Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus, S. 65.
- [3] Zitiert nach Benad, Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus, S. 28.
- [4] Dazu Benad, Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus, S. 36 f.
- [5] Benad, Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus, S. 29.
- [6] BArch, R 9361-V/14482.
- [7] Ausführlich zu „Fritz von Bodelschwingh als Kirchenpolitiker“ der gleichnamige Beitrag von Carsten Nicolaisen, auf den sich die folgenden Ausführungen zur Episode „Reichsbischof“ stützen. Zitat hier S. 84. Das kirchenpolitische Wirken von Friedrich von Bodelschwingh kann im Folgenden nur in gebotener Kürze skizziert werden.
- [8] Nicolaisen, S. 86.
- [9] Nicolaisen, S. 100.
- [10] Nicolaisen, S. 100.
- [11] Vgl. Hansen/Tennstedt, S. 15. Hier wird die Arbeitsgemeinschaft als in der „Bekennenden Kirche“ als einflussreich bezeichnet.
- [12] Benad, Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus, S. 32.
- [13] Klee, Personenlexikon.
- [14] Siehe Literaturverzeichnis.
- [15] Vgl. auch den Beitrag von Stefan Kühl.
- [16] Text des Vortrags, gehalten 1929 vor der evangelischen Akademikerschaft in Lübeck, bei Hochmuth, Dokument 3, S. 215 – 226.
- [17] Dieses und die folgenden Zitate nach Hans Harmsen: Gegenwartsfragen der Eugenik, der die Ergebnisse der Konferenz vorstellt, zitiert nach Hochmuth, Dokument 4, S. 227 – 230.
- [18] Siehe etwa Klee, Personenlexikon; Klee, „Euthanasie“, S. 33; Kühl, S. 55.
- [19] Klee, „Euthanasie“, S. 177.
- [20] In der Literatur wird die Zahl von mindestens 1.176 Zwangssterilisationen in Bethel zwischen 1933 und 1945 genannt, etwa Klee, „Euthanasie“, S. 177.
- [21] Klee, „Euthanasie“, S. 178.
- [22] Kühl, S. 65.
- [23] Klee, „Euthanasie“, S. 184.
- [24] Stockhecke, Bethel im Nationalsozialismus. Vgl. dazu Klee, „Euthanasie“, S. 241 – 244 und 259.
- [25] Klee, „Euthanasie“, S. 464 f.
- [26] Kurt Pergande: Der Einsame von Bethel; über die Veröffentlichung und deren Rezeption ausführlich Benad, Einleitung in Hochmuth, S. XVI f.
- [27] Kühl, S. 66.
- [28] Kühl, S. 66 f.
- [29] Zum Folgenden die Veröffentlichungen von Kerstin Stockhecke sowie Benad, Nationalsozialismus, S. 30 f.
- [30] Benad, Einleitung in Hochmuth, S. XXXII.
- [31] Zitiert nach Benad, Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus, S. 31. Folgendes Zitat des Autors ebenda.
- [32] Siehe Literaturverzeichnis.
- [33] Mentner, S. 128.
- [34] Mentner, S. 130.
- [35] Mentner, S. 130 f.
- [36] Siehe Literaturverzeichnis, hier S. 169.
- [37] Pieper/Stockhecke, S. 170.
- [38] Benad, Bethels Verhältnis zum Nationalsozialismus, S. 65.