1949 benannt nach Wilhelm Matt
* 16.07.1872 in Speyer † 31.01.1936 in Aschaffenburg
Jurist und Oberbürgermeister
Wilhelm Matt wurde 1872 in Speyer geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in München, Berlin und Heidelberg. Nach dem Studium arbeitete er in Speyer und Frankenthal, wurde 1898 Vollstreckungsbeamter und ging als Regierungsassessor nach Lindau und Bergzabern. Im Anschluss folgte eine Stellung als Bezirksamtsassessor in Obernburg. 1904 wurde Matt zum Bürgermeister der Stadt Aschaffenburg gewählt, 1911 folgte die Ernennung zum „Königlichen Hofrat“ und 1917 zum Oberbürgermeister. Nach dem Ersten Weltkrieg war Matt Mitglied der Bayerischen Volkspartei und sorgte für eine verbesserte Infrastruktur Aschaffenburgs durch neue Straßen und einen ausgebauten Hafen. Weiterhin wurden in seiner Amtszeit einige Kirchen in Aschaffenburg und den Stadtteilen errichtet sowie die Industrie gestärkt. Matt führte in seiner Amtszeit außerdem Kinderspeisungen durch. Im März 1933 trat Matt offiziell aus gesundheitlichen Gründen – wohl auch aufgrund des Drucks seitens der Nationalsozialisten – von seinem Amt als Oberbürgermeister zurück. Wilhelm Matt starb 1936 in Aschaffenburg.
- Goes, Martin: Die Wohltätigkeits- und Unterrichtsstiftungen von Aschaffenburg. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte der Stadt, in: Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e.V., Carsten Pollnick (Hrsg.): Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e.V., Band 36, Aschaffenburg 1992.
- Kemper, Joachim (Hrsg.): Stadtoberhäupter Bürgermeister und Oberbürgermeister in Aschaffenburg, Aschaffenburg 2020.
- Klotz, Matthias: Der Erste Weltkrieg in Aschaffenburg. Eine Dokumentation, Aschaffenburg 2014.
- Schmittner, Monika: Verfolgung und Widerstand. 1933 bis 1945 am bayrischen Untermain, Aschaffenburg 2002.