1952 benannt nach Alexander Mitscherlich
* 28.05.1836 in Berlin † 31.05.1918 in Oberstdorf
Chemiker
Alexander Mitscherlich wurde 1836 als Sohn des Chemikers Eilhard Mitscherlich in Berlin geboren und war Patenkind des Alexander von Humboldt. Mitscherlich studierte Medizin und Chemie in Göttingen und Berlin. Nach Aufenthalten in Göttingen, London, Paris und Cambridge kehrte er nach Berlin zurück, um seinen kranken Vater in Vorlesungen zu vertreten. Zwischen 1863 und 1868 war Mitscherlich in Berlin als Privatdozent tätig, 1867 war er Mitbegründer der Deutschen Chemischen Gesellschaft. 1868 folgte Mitscherlich einem Ruf an die neu gründete Forstakademie in Hannoversch Münden. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg, an dem Mitscherlich als Soldat teilnahm, entwickelte er mit seinem Bruder die Sulfitverarbeitung, bei der mit Hilfe von Kalk Zellstoff von Holz getrennt wird. Es folgte die Patentierung. Später wurde sein Patent für nichtig erklärt, da bereits zuvor Benjamin Tilghman die Technik hatte patentieren lassen. Nach mehrjährigem Rechtsstreit gründete Mitscherlich eine neue Firma, die Leim herstellte. Er starb 1918 in Oberstdorf nahe der österreichischen Grenze.
- Schmidt, Frieder, „Mitscherlich, Alexander“ in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 570-571 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117053392.html#ndbcontent